Das lineare Fernsehen verabschiedet sich immer mehr aus meinem Leben. Dennoch gibt es Fernsehsendungen, die ich noch gerne sehe. Eine davon ist „Die Höhle der Löwen“, eine Show beim Fernsehsender Vox, bei der Gründerinnen und Gründer Investorenkapital öffentlichkeitswirksam beschaffen können.
„Live“ will ich mir die Sendung nicht ansehen. Zum einen schaffe ich es nicht (mehr), meinen Tag um einen 20:15-Uhr-Fernsehtermin herum zu planen. Zum anderen steckt in der Zweistundensendung gefühlt eine Stunde Werbung, die ich gerne aussparen möchte. Deshalb zeichne ich normalerweise die Sendung auf meinem Festplattenrecorder auf (in SD, weil HD extra kosten würde und Vorspulen nicht ginge), aber bei der letzten Ausgabe habe ich vergessen, die Aufnahme zu programmieren.
Also liegt es nahe, in die Vox-Mediathek zu gehen und mir dort die Sendung per Streaming nach Hause zu holen. So, wie ich das von den vielen anderen Fernsehsendern in Deutschland gewohnt bin. Für mein iPad schlägt mir der RTL-Konzern, zu dem Vox gehört, vor, die TV-Now-App zu installieren. Der Aufforderung komme ich nach. Dann fangen die Probleme an.
Einfach eine Sendung abrufen kann man da nicht. Man muss sich unter allen Umständen erst einmal mit einem Benutzerkonto anmelden. Aber halt, das geht nicht auf dem iPad. Ich muss meinen Laptop bemühen. Dort erfahre ich, dass es eine „normale“ und eine Plus-Mitgliedschaft für 2,99 Euro pro Monat gibt. Die normale kann nicht mehr, als Sendungen 30 Tage nach ihrer Ausstrahlung in SD-Qualität wiederzugeben, aber mehr brauche ich ja auch nicht.
Es reicht jedoch nicht, sich mit Namen und E-Mail-Adresse zu registrieren, wie ich das für einen kostenlosen Dienst erwarten würde. Ich muss auch Zahlungsdaten rausrücken, Kreditkarte, Bankkonto, Paypal, irgendwas, wovon man meine monatlichen Gebühren abbuchen könnte.
Ich glaube an ein Versehen, aber nein, das Prozedere ist eindeutig. Um das kostenlose Streaming von bereits gelaufenen Sendungen nutzen zu können, muss ich mich zu einem kostenpflichtigen Abo anmelden, das ich dann innerhalb das ersten Gratismonats wieder kündigen muss. Also in meinem Fall zwei Minuten nach der Anmeldung. (Ich brauche ein bisschen, weil ich nicht so schnell den Kündigen-Button finde.)
So etwas Umständliches habe ich selten erlebt. Hätte ich keine Chronistenpflicht für das Techniktagebuch, hätte ich diesem wenig vertrauenswürdigen Anbieter keine sensiblen Daten ohne erkennbaren Grund überlassen, sondern direkt beim Registrierungsprozess abgebrochen.
#WTF aber auch die Vorspulverweigerung in HD ist .... ach ich will es gar nicht sagen. Immerhin gibt es jetzt bei Telekom Entertain die Möglichkeit einen 7 Tage Replay zu starten..... immerhin.
Oha, dieses Replay klingt ja interessant.
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