Montag, 25. Mai 2020
Das erste Mal seit vier Monaten gehe ich wieder laufen. Ich habe mir einen Trainingsplan nach dem Vorbild des Minutenmarathons von Dirk von Gehlen (hier als PDF-Download) für die kommenden acht Wochen zurechtgelegt und bin auch fest entschlossen, den durchzuziehen. Mein Ziel ist, am Ende der Elternzeit sieben Kilometer in 42 Minuten zu absolvieren. Auch wenn mein letztes Training ein paar Tage her ist, ist das kein überambitioniertes Ziel, es sollte zu schaffen sein.
Am frühen Nachmittag gehen wir alle gemeinsam einkaufen. So richtig physisch in einem Supermarkt, lang, lang ist’s her. Ich weiß jetzt auch wieder, warum wir lieber online bestellen, gerade in diesen Zeiten. Nicht einmal alle Angestellten des Supermarkts halten es für nötig, Abstand zu halten und Masken zu tragen. Dazu kommt noch, dass ich mich beim Hochtragen der schweren Einkäufe vollkommen übernehme. Durch das Laufen hatte ich mein Tagestraining bereits absolviert, dazu kommen die lädierten Bandscheiben. Ich ende als körperliches Wrack auf dem Sofa.
Linktipp: @MovieVFX
Was für ein interessanter, weil desillusionierender Account. Er zeigt, wie aus Greenscreens Film- und Fernsehszenen werden. (via Stephanie Braun)
Dienstag, 26. Mai 2020
Ein paar Besorgungen in der nahen Duisdorfer Ich-nenne-sie-mal-City erledigt. Danach schimmeln wir bei bestem Sommerwetter auf der Dachterrasse. Schön.
Linktipp: Meine (fast) sechs Monate mit Gabor Steingart
Thomas Knüwer: „Sechs Monate wollte ich Gabor Steingarts ‚Morning Briefing‘ hinterherrecherchieren. Ich habe nur vier Monate durchgehalten.“ – Ich habe den Newsletter unlängst gekündigt. Es ging nicht mehr. Hier kann ich fundiert lesen, dass mein Gefühl nicht völlig aus der Bahn geraten ist.
Mittwoch, 27. Mai 2020
In sengender Hitze gehen wir mit der Kleinen spazieren. Es entsteht Urlaubsgefühl. Schließlich sind wir auch in unseren Urlauben so doof, in der größten Hitze Wanderungen zu unternehmen. Immerhin springen ein paar Fotos raus, wobei die hoch stehende Sonne die Bilder nicht wirklich gut ausleuchtet.
Donnerstag, 28. Mai 2020
Weil die Mutter mit dem Kind zum ersten Mal seit Corona wieder in die Spielgruppe geht (verkleinerte Gruppengröße, alle mit Abstand und Maske, soweit ich das mitbekomme), habe ich zum ersten Mal so richtig freie, nur für mich nutzbare Zeit. Ich mache natürlich erst einmal ein Nickerchen auf der Dachterrasse und lese danach endlich einmal wieder. In einem Buch. Aus Papier. Wie habe ich das vermisst!
Freitag, 29. Mai 2020
Klein-Lea und ich verbringen große Teile des Tages zusammen. Wir haben viel Spaß. Abends bekommen wir Grillbesuch, das ist sehr nett. Bis spät in die Nacht sitzen wir draußen. („Spät in der Nacht“ in der Eltern-Edition, also bis halb zwölf.)
Samstag, 30. Mai 2020
Ganz eventuell war der eine Schnaps gestern zu viel. Was die Kleine natürlich nicht interessiert, sie ist pünktlich wie immer wach. Der erste Tagesbeschluss ist, das für heute angesetzte Training mal schnell auf morgen zu verschieben. Den Rest des Tages nutze ich zur Regeneration. Das dabei betrachtete Fußballspiel unterstützt sie allerdings weniger.
Pfingstsonntag, 31. Mai 2020
Ich hole die gefühlte Marathon-Einheit von gestern nach. Zurück zuhause klatsche ich mit der Ehefrau ab, die ihrerseits eine Runde übers Feld dreht. Nachdem sie zurück ist, frühstücken wir. Anschließend setze ich mich raus auf die Dachterrasse, um den dort schreienden Kater zu beruhigen, während sein Frauchen ein wichtiges Telefonat führt. Irgendwann finde ich mich in einer liegenden Position wieder. Die ist nicht sehr bequem, lange verharre ich nicht so. Wir drei gehen spazieren, spielen miteinander und irgendwie ist der Tag ganz schnell vorbei.
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