Nanu, da ist die Hälf­te der Eltern­zeit ja schon wie­der vorbei‽

Montag, 15. Juni 2020

Klein-Lea schläft drei Stun­den am Nach­mit­tag. Die­ser längs­te Wachs­tums­schub aller Zei­ten treibt selt­sa­me Blü­ten. Ich weiß schon gar nicht mehr, was man mit so viel Frei­zeit macht. Klar, erst ein­mal ein Nicker­chen. Danach lese ich. Sicher, ich könn­te auch was Sinn­vol­les™ mit der Zeit anstel­len, aber das ist ja auch nur Definitionssache.

Dienstag, 16. Juni 2020

Ein TOBE, ein Tag ohne beson­de­re Ereig­nis­se. Es wird schon lang­wei­lig. Abends gibt es dafür eine will­kom­me­ne Abwechs­lung für die geschun­de­ne Fan-Seele.

Mittwoch, 17. Juni 2020

Wir machen einen Aus­flug zum Ein­kaufs­park in der angren­zen­den Nach­bar­stadt – Baby­la­den, Dro­ge­rie­markt und Bau­markt ste­hen auf dem Pro­gramm. Als Win­del­bom­ber und mit ein paar Säcken Erde keh­ren wir zurück. Danach spa­zie­re ich mit Klein-Lea noch herum.

Donnerstag, 18. Juni 2020

Ein blö­der Tag. Muss auch mal.

Freitag, 19. Juni 2020

Ein Fehl­kauf im Baby­la­den zwingt uns noch ein­mal in den Nach­bar­ort. Der ein­fa­che Fuß­weg beträgt etwa 45 Minu­ten, war­um also nicht mit einem Spa­zier­gang ver­bin­den. Gesagt, gelaufen.

Ja, nor­ma­le Tage sehen zur­zeit so aus, dass der Umtausch eines Pro­duk­tes unser Tages­high­light bedeu­tet. Okay, abends haben wir noch gegrillt. Ich bekom­me ein Gefühl für das Rent­ner­le­ben, aller­dings als Rent­ner mit zu wenig Schlaf.

Samstag, 20. Juni 2020

Auf nach Bin­gen! Mei­ne bes­te Freun­din woll­te eigent­lich ihren run­den Geburts­tag groß in ihrer Hei­mat fei­ern, aber Coro­na mach­te auch ihr einen Strich durch die Pla­nung. Durch einen wirk­lich dum­men Feh­ler von mir und vor allem dem Hotel konn­ten wir unser Zim­mer aber nicht mehr abbe­stel­len. Das kam so: Ich woll­te nett sein und das Zim­mer mit Stor­nie­rungs­op­ti­on im Vor­aus bezah­len. Lei­der über­sah ich den klei­nen grau­en Hin­weis, dass vor­aus­be­zahl­te Buchun­gen gene­rell nicht stor­nier­bar sind. Die zwei Euro für die Stor­no­mög­lich­keit bekam ich zurück, das Zim­mer aber nicht. Wozu auch, was soll schon schief­ge­hen! ¯\_(ツ)_/¯

Also auf nach Bin­gen! Ich war da schon lan­ge nicht mehr und so ein Kurz­ur­laub, so ein wenig Abwechs­lung tut uns bestimmt gut. Wir las­sen uns nicht stres­sen, lau­fen vor Ort am Rhein ent­lang und durch die Stadt mit über­ra­schend viel Leer­stand, ärgern uns über ein ver­ranz­tes Siebziger-Jahre-Zimmer für 180 Euro (kein Tipp­feh­ler) und gehen abends in einer Piz­za­ria essen. Es ist nicht nur unser ers­ter Restau­rant­be­such seit Coro­na, es ist auch der ers­te ech­te Restau­rant­be­such mit Klein-Lea. Es klappt her­vor­ra­gend, wir sind sehr begeistert. 

Zur Fei­er des Tages kau­fen wir uns noch eine Fla­sche Wein und exen sie auf dem Zim­mer, wie so Jugend­li­che auf Klassenfahrt.

Viel Wasser, im Hintergrund ein Turm auf einer Rheininsel, im Vordergrund noch eine kleine Boje.
Rhein-Nahe-Eck mit Mäuseturm
Im Vordergrund eine Häuserwand, auf der verblichen „Möbel Klein“ steht, dahinter der Turm der Turm der Burg Klopp.
Im Vor­der­grund ein Ein­druck aus der Innen­stadt, dahin­ter der Turm der Burg Klopp

Sonntag, 21. Juni 2020

Das Schla­fen in frem­der Umge­bung ist natür­lich schwie­rig für die Klei­ne. Um zehn vor sechs ist sie wach und wir damit auch. Und das mit unse­rem Kater! Also, dem alko­hol­in­di­zier­ten, nicht dem ech­ten, der zuhau­se geblie­ben ist. Eine gute Sei­te hat das aber auch: Wegen der Hygie­ne­vor­schrif­ten sind die Plät­ze im Früh­stücks­raum sehr begrenzt. Wir bekom­men pro­blem­los einen Tisch, aber als wir gegen 8:30 Uhr gesät­tigt raus­ge­hen, steht eine lan­ge Schlan­ge vor dem Raum und war­tet auf Leu­te wie uns, die ihr Mahl been­det haben.

Der frü­he Tag nutzt uns wei­ter­hin, vor dem gro­ßen Besu­cher­an­sturm durch zu sein, als wir mit der Fäh­re rüber nach Rüdes­heim machen, zum Nie­der­wald­denk­mal hoch­fah­ren und dann in der Innen­stadt eine Run­de dre­hen, inklu­si­ve einem Gang durch die berühm­te Dros­sel­gas­se. Auch zu frü­he­rer Stun­de ist schon über­all genug los und natür­lich trägt kaum jemand eine Mas­ke im öffent­li­chen Raum. Wir eben­falls nicht, ich will erst gar nicht so tun, als wären wir bes­ser als der Rest. Immer­hin ver­su­chen wir, einen „guden Abstand“ zu halten.

Wir fah­ren am frü­hen Nach­mit­tag den Rhein hoch zurück und sind sogar recht­zei­tig wie­der zuhau­se, um Fuß­ball zu sehen. Lei­der.

Blick von oben auf den Rhein, man sieht einige Menschen stehen, die ebenfalls runtersehen.
Oben am Nie­der­wald­denk­mal über Rüdesheim
Eine enge Gasse, man sieht Schilder von Geschäften, zum Beispiel das Hotel Post.
Dros­sel­gas­se Rüdesheim
Ein magentafarbener Kreis ist auf dem Boden geklebt, darauf zwei Menschensymbole mit Abstandspfeil dazwischen, darunter die Worte „Guden Abstand halten“.
1 Gude = 1,5 Meter; gilt aber nur für den Abstand zwi­schen Män­nern und Frauen

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