Wut: Ich finde, es ist nicht weniger als ein Skandal. Anderthalb Jahre hat man die Eltern alleine gelassen, um die Alten zu schützen. Und kaum hat man diesen Kraftakt geschafft, wird das Virus auf die Schulen und Kitas losgelassen. Ich wusste immer, dass Deutschland nicht unbedingt ein kinderfreundliches Land ist, aber was hier passiert, ist Wahnsinn. Wir haben nur ein Kind und selbst da sehe ich keine Möglichkeiten mehr, wie ich Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen soll. Wie hat sich die Politik das denn vorgestellt? Glauben die wirklich, dass ich mit Kindkranktagen ein Unternehmen führen kann? Dass ich wieder in der Gegend herumreisen soll, während die Kleine ihren Mittagsschlaf macht?
Na, jedenfalls ist Quarantäne I der aktuellen Saison seit dem ersten Donnerstag der zwei Berichtswochen überstanden. Klein-Lea war also eine Woche und einen halben Tag betreut. Immerhin.
Vortrag in Präsenz: Für die „Digitale Woche Rhein-Erft“ stromerte ich nach Brühl und erzählte etwas darüber, wie man gute digitale Veranstaltungen macht. Ein lustiger Treppenwitz. Ich habe nachgesehen, den letzten Vortrag in Präsenz habe ich am 15. Februar beim Münstercamp gehalten. Das war also das erste Mal seit mehr als anderthalb Jahren, dass ich vor echten Menschen referierte. Krasser Trip, macht das wie ich und fangt langsam und klein wieder an!
Ahrtalbesuch: Mit einer Mischung aus dem Willen, Gutes zu tun, und schlechtem Gewissen, machten wir einen Ausflug mit unseren Besties ins Ahrtal. Viele Straßen sind noch gesperrt und man sieht noch eine Menge Schutt, kaputte Häuser und braune Ränder, die weit oben entlanglaufen. Oben im Weinberg ist eines unserer Lieblingsrestaurants aber nicht betroffen gewesen. Sie warten sehnlich auf Gäste. Ihr einziges Problem ist, dass derzeit nur Barzahlung möglich ist, denn die Internetverbindung wurde noch nicht wiederhergestellt. Es war also eine komische Melange von „Darf man Ausflüge in so eine Katastrophenregion machen?“ und „Gerade deswegen!“.
Varietébesuch: Ich war mal wieder ins GOP eingeladen. Die erste Show in Präsenz seit gefühlten Äonen. Ich war angetan. Aber das habe ich alles schon für Bundesstadt.com geschrieben.
Hybridveranstaltung: Hybride Events werden bei uns jetzt immer häufiger angefragt, deshalb beschäftigen wir uns zunehmend neben der digitalen Veranstaltung auch damit, wie wir Dinge von vor Ort ins Internet bekommen. Beim IHK-Ideenmarkt durften wir mal unser halbes Technik-Equipment ein paar Straßen weiter schleppen und uns drei Stunden lang daran verausgaben. Das war irre stressig und hat natürlich auch eine Menge Spaß gemacht – weil am Ende alles wie geplant funktionierte. Natürlich mussten wir auch wieder spontan improvisieren, aber einen guten Event-Dienstleister zeichnet ja aus, dass es niemand mitbekommt. 😉
Weltrekordteilnahme: Und das alles nicht genug, trabten wir noch zwölf Kilometer durch die Wahner Heide. Der Anlass war eigentlich, dass ich mich in überschwänglicher Euphorie nach dem letzten virtuellen Rennen für einen Zehnkilometerlauf anmeldete, der Teil eines Weltrekordversuchs ist (die meisten Teilnehmenden eines virtuellen Laufs). Ich bin in meinem ganzen Leben vielleicht drei Mal über zehn Kilometer gerannt. Keine Ahnung, was mich geritten hat, diese Distanz zu wählen. Jedenfalls habe ich nicht nur wenig trainiert, ich habe fast gar nicht trainiert. Dass der Rekordversuch an mir scheitert, wollte ich aber auch nicht. Da man nicht nur zehn Kilometer rennen, sondern auch spazieren kann, war der Sonntagsausflug schon halb geplant. Die Wahner Heide wollten wir sowieso schon länger mal besichtigen. Und zwei Kilometer mehr wurden es, weil wir uns ein wenig verschätzt haben. Es hat sich aber sehr gelohnt. Ob ich nun tatsächlich Mitinhaber eines Weltrekords bin, weiß ich allerdings noch nicht.