In den frühen 2000-er Jahren fahre ich ein paar Mal beim sogenannten Autobahndienst des THW mit. Jeden Freitagabend patrouillieren wir auf den nahe gelegenen Autobahnen, um bei Unfällen schnell vor Ort zu sein. Meistens müssen wir nicht lange warten.
An einem Freitag im Herbst ist noch mehr los als gewöhnlich. Um den Funk zu entlasten und um Dinge schnell persönlich zu klären, telefoniert unser Truppführer an dem Tag sehr viel. Nach einiger Zeit jedoch ist der Akku seines Handys leer. Zu meiner Überraschung macht ihm das nicht viel aus. Er zieht einfach einen Ersatz-Akku aus seiner Jackentasche, tauscht ihn gegen den leeren aus und telefoniert weiter, als wäre nichts gewesen.
Mir war zwar schon bekannt, dass man sich Ersatzakkus für Handys kaufen kann, aber sie sind recht teuer, passen meistens nur für ein einziges Modell und man muss ja trotzdem dran denken, es geladen dabei zu haben. Ich habe nun zum ersten Mal jemanden gesehen, dem die Erreichbarkeit wichtiger ist als die Kosten.
Am Abend ist allerdings leider auch der zweite Akku leer und der Truppführer muss sich der Handys der anderen Anwesenden bedienen. Meines gebe ich nur zögerlich raus. Handytelefonate kosten schließlich eine Menge Geld und ich habe nicht so viel davon.
(Dieser Text erschien zuerst im Techniktagebuch.)