Der Bonner leidet unter dem verlorenen Hauptstadtstatus, er leidet unter seinem großen Nachbarn Köln, er leidet aber vor allem gerne. Aber Bonn hat auch was. Zum Beispiel ist Bonn reich an Kultur und mit dem heutigen Abend wird die Kultur noch ein ganzes Stück reicher!
Mit diesen Worten leitete ich die erste Bonner Lesung von Bloggern ein. Unter dem leidenden „Mimimimi“, das die Veranstalter dem gemeinen Bonner unterstellen, wagten sich nicht nur Claudia Haessy aus der Bundesstadt und Sylvia Oberstein aus Troisdorf vor das Publikum. Aus Dortmund reiste auch die Schriftstellerin Vanessa Giese zum ersten Mal „so richtig nach Bonn“ und Christian Fischer kam aus Menden im Sauerland, um aus seinem Blog vorzulesen.
Im gemütlichen und für diesen Anlass sehr gut passenden Friedrichs Coffeeshop in der Nähe der Uni-Mensa fanden sich rund dreißig Interessierte ein. Sie wurden bestens unterhalten. Eröffnet wurde der Abend von Sylvia Oberstein mit einem nachdenklichen Text, in dem sie erzählte, wie sie die Herkunft ihres Rinds erfahren wollte. Danach las Vanessa Giese zwei Kapitel aus ihrem hervorragenden Buch „Da gewöhnze dich dran“ vor. Eine Menge Lacher waren garantiert.
Nach einer Verschnaufpause setzte sich schließlich Christian Fischer an den Vorlesetisch und trug zwei amüsante Geschichten zu Karneval und seiner Pferdemädchenkarriere vor. Dass jedes Mal, wenn er „vom Dorf“ redete, ein lautes „Oooh“ durch das Publikum ging, war sicher reiner Zufall und hatte nichts mit dem Moderator zu tun.
Claudia Haessy folgte und trieb dem Publikum Tränen des Lachens in die Augen. In gewohnt schaurig-schöner Manier ereiferte sie sich über den Unterschied zwischen On- und Offlinern und erzählte danach, wie sie sich damit abfinden musste, dass der Tumor in ihrem Bauch tatsächlich ein Baby war.
Den Abend rundete Vanessa Giese mit einer weiteren Kostprobe aus ihrem Buch ab. Kurz bevor die ersten Zuhörer wegen Zwerchfellrisses hätten abtransportiert werden müssen (Unsaomma hatten einen kalten Busen und wer das jetzt nicht versteht, sollte wirklich das Buch lesen), hatte sie Mitleid und beendete diesen Teil des Abends.
Im Anschluss saßen die Besucher noch lange mit den Autorinnen, Autoren und den Veranstaltern zusammen, um über das Gehörte zu lachen und sich gemeinsam zu freuen, dass Bonn nun hoffentlich eine regelmäßige Bloglesung beherbergen darf.
Foto: Michael Rang
Dieser Beitrag wurde zuerst auf Bundesstadt.com veröffentlicht.
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