Ich führe die 20-Fakten-über-mich-Themenreihe fort. Jeden Tag wird eine bittere Wahrheit über die Person Johannes Mirus veröffentlicht. Also, festhalten!
Türchen Nummer 8: Ich bin für ein allgemeines Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen sowie deutlich höhere Strafen bei Überschreiten der Geschwindigkeitsbegrenzung. Es ist doch so: Nur, wenn die Konsequenzen hart genug und die Rahmenbedingungen gut genug definiert wurden, kann sich ein allgemeiner Konsens herausbilden. Auf Deutschlands Autobahnen sieht es jedoch so aus: „Du Aaaaarsch! Hier ist 120! Was fällt dir ein, nur 130 zu fahren? 20 mehr fährt doch jeder! (Und selbst das ist mir zu wenig, schließlich fahre ich auf der linken Spur.)“
Lieber Johannes,
deine Argumentation ist unsinnig: eine Gesellschaft sollte erst einen Konsens haben und sich dann dazu Regeln und Strafen bei Überschreitung geben, nicht umgekehrt. Das wäre nämlich staatliche Diktatur gegen die Bürger. Und es mag dir passen oder nicht: die klare Mehrheit ist immer noch gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen (wer das nicht glaubt verliert sogar Wahlen), auch wenn es gute Gründe dafür gibt. Die aufgezwungene Konsensbildung gehört jedenfalls nicht dazu.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
Da stimme ich dir zwar grundsätzlich zu. Aber die Praxis auf deutschen Autobahnen sieht leider anders aus. Da gibt es die 130-Fahrer, die Mittelspurschleicher, die Raser und – am schlimmsten – die Erzieher, die andere je nach Laune zum Einhalten oder dem Bruch von Regeln animieren. Andere Länder wie meine Lieblingsbeispiele Österreich und Schweiz zeigen, dass eine oktroyierte Geschwindigkeitsbegrenzung mit gleichzeitiger Verschärfung der Kontrollen und Strafen mittelfristig dafür sorgt, dass man sich gefahr- und stressloser auf den Straßen bewegen kann. Und daraus ergibt sich der Konsens, dass diese Regeln einen Sinn ergeben.
Manchmal muss man eben ein Pferd von hinten aufzäumen. Das ist dann keine staatliche Diktatur, sondern das, wofür die Politik da ist: der Schutz der Bürger. Dafür muss man manchmal gegen den aktuellen Willen der Bevölkerung handeln.
(Abgesehen davon glaube ich, dass das mit der Mehrheit gegen ein Tempolimit nicht so einfach ist. Erstens hat sie sich deutlich verringert in den letzten Jahrzehnten. Zweitens ist das mit der Gewohnheit und der egoistischen Sichtweise gerade in dem Fall so eine Sache. Es halten sich ja – ich habe die genaue Statistik nicht mehr im Kopf – so ca. 70 Prozent für bessere Autofahrer als der Durchschnitt.)
[…] Einstellung freilich keine Neuigkeit. Ich hatte darüber schon 2003, 2004 und 2013 […]
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