Ich wurde also gestern aus dem Krankenhaus entlassen. Das ging schneller als erwartet. Kurz vor dem Frühstück die Visite. „Das sieht doch alles sehr gut aus“, bescheinigte mir der Oberarzt und ich war froh. Noch während des Frühstücks durfte ich zum finalen Absaugfest kommen (Dr. Schlachter schlachtete wieder, aber es war – wie die letzten Male bei seinen Kollegen – komplett harmlos und schmerzfrei). Noch auf dem Stuhl sitzend erhielt ich alle für die Entlassung nötigen Unterlagen, unter anderem Anweisungen, wie ich die weitere häusliche Nasenpflege betreiben solle. Ziemlich viel zu tun, aber ich bin ja auch noch anderthalb Wochen krankgeschrieben.
Ich konnte in aller Ruhe fertig frühstücken und mich hübsch machen (endlich wieder richtige Klamotten tragen!). Als ich alles zusammengepackt hatte und abreisefertig bereitstand, war es gerade einmal 9:15 Uhr. Meine Abholgelegenheit hatte ich auf 10 Uhr bestellt, was ich eigentlich als reichlich früh erachtete, jetzt musste ich die Zeit noch ein wenig herumbringen. Kein Problem, hatte ich ja eine Woche lang geübt.
Als ich zuhause ankam, mir beim Hochlaufen in den vierten Stock vorkam, wie achtzig, merkte ich erst, wie schlapp ich wirklich bin. Eine Woche Bett haben deutliche Spuren hinterlassen. Ich zwang die Holde noch, eine halbe Stunde mit mir spazieren zu gehen, um endlich einmal wieder frische Luft zu atmen; wobei atmen nicht bedeutet, dabei die Nase genutzt zu haben – ich verbrauchte rund zwei Packungen Taschentücher auf den paar Metern. Wieder zuhause fiel ich auf der Couch in einen tiefen Schlaf.
Heute geht’s mir soweit ganz gut. Die Nacht war leider nicht vollständig erholsam. Ich schlief, wie ich es eine Woche lang geübt hatte, nur in Etappen und einmal versetzte ich mir versehentlich einen ordentlichen Nasenstüber, als ich mich umdrehte, was ordentliche Schmerzen verursachte, die elend lange verharrten. Ehrlich gesagt war meine Erwartung, in einer Blutlache zu erwachen. Ist zum Glück aber nichts weiter passiert, es tat nur weh.
Ansonsten bin ich heute viel mit Nasenpflege beschäftigt, fand aber zwischendurch sogar Zeit, mit meinem Dozenten das Thema für die anstehende Projektarbeit festzulegen, ein schöner Erfolg. Die Zeitspannen, in denen ich ich durch die Nase atmen kann, werden größer, auch das ist etwas, das mich froh macht.