Wie bereits erwähnt waren wir unlängst im Teutoburger Wald, in Lippe oder wie ich sagen würde: irgendwo. Das war durchaus Absicht, denn schließlich wollten wir einfach mal woanders sein. Nicht zu nah, nicht zu weit weg. Dass es uns ausgerechnet in eine Gegend verschlägt, die gleich zwei Sehenswürdigkeiten hat (aber auch nicht mehr), war Zufall. Ein schöner Zufall, schließlich waren sie die Highlights eines ansonsten weniger gut gelungenen Wochenendes.


Zuerst waren wir bei den Externsteinen. Ein Naturphänomen, eine Reihe von Felsen, die aussehen wie von valyrischen Drachen zerschnitten. Für ein wenig Eintrittsgeld kann man auf die beiden größten von ihnen klettern und schwindelerregende Höhen und einen schönen Blick in die Umgebung genießen, in der viel Natur ist und sonst wenig. Kennt man gar nicht, wenn man in dicht besiedelten Gegenden wohnt.

Die Externsteine waren überraschend beliebt bei Touristen. Nicht nur Thor-Steinar-Touristen, die es leider auch gab, sondern vor allem viele mit fremden Sprachen und noch mehr barfüßige, die der Gegend wohl aus kultischen Gründen sehr zugetan sind.


Rund um die Externsteine gibt es viele Wanderwege, von Anfängerniveau auf befestigtem Grund (unsere Strecke natürlich) bis zum Profiwanderweg auf römischen Pfaden. Man kann da wohl auch gut Rad fahren, wie ich schlussfolgere, nachdem wir mehrmals ausweichen mussten.

Es ist ein schönes Stück Natur dort, da kann man nichts sagen. Und wenn man schon einmal da ist, kann man sich auch gleich den großen grünen Hulk Hermann ansehen, der da auf einem Berg rumsteht. Das Hermannsdenkmal ist eine Kolossalstatue zu Ehren des Cheruskerfürsten Arminius, der im Jahre 9 den Römern in der Schlacht im Teutoburger Wald eine entscheidende Niederlage beibrachte (wir erinnern uns an den Geschichtsunterricht). Die Statue wurde aber erst über 1800 Jahre später erbaut. In einer Zeit, als sich die Deutschen gegen alles Nichtdeutsche abgrenzen wollten; also wie zurzeit, nur 150 Jahre früher.

Auch um Hermann laufen Touristen herum, allerdings deutlich weniger als bei den Externsteinen. Deutschnationale sucht man interessanterweise vergeblich, vielleicht war es aber auch schon zu spät am Tag und alle Arier schon zuhause mit ihrem deutschen Bier in der deutschen Hand. Vielleicht hatten wir auch einfach nur Glück.

Wenn ich eine Empfehlung geben darf: Macht ein schönes Wanderwochenende und nehmt eine nicht zu harte Route, die euch um die Externsteine herum führt. Fahrt dann noch eben zum Hermannsdenkmal – ein Programmpunkt, für den man nicht mehr als dreißig Minuten einzuplanen braucht. Und dann fahrt woanders hin, denn mehr gibt es in der Gegend nicht zu sehen.
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Warum seid ihr nicht den Hermannsweg von Detmold nach Bielefeld gewandert ;) „mehr gibt’s in der Gegend nicht zu sehen..“ Pff....
Bist du des Wahnsinns? Weißt du, wie viele Kilometer das sind!
31,1 :) du bist doch jetzt unter die Läufer gegangen. Dann kannst du dich direkt für den hermannslauf nächstes Jahr anmelden. Oder auch nicht...
Ich nehme letztere Option, „oder auch nicht“. ;)
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[…] vom Chef selbst. In seinem Blog thematisiert Johannes auf süffisante Art einen Ausflug zu den kultischen Externsteinen und dem Hermannsdenkmal. Also zu Dingen, die schon vor 100 Jahren irgendwie für’s Deutschsein standen und […]
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