Sascha und Johannes stehen auf einer Rolltreppe. Johannes hält ein iPad in der Hand, Sascha boxt ihn (hoffentlich) freundschaftlich an den Oberarm. Johannes lacht fröhlich.
Sascha boxt den vollkommen unschuldigen Johannes (Foto: Nicole Wahl)

2016 war in vie­ler­lei Hin­sicht ein schlech­tes Jahr für die Welt. Vie­le bekann­te Men­schen sind gestor­ben und auch vor unse­ren Fami­li­en mach­te das Kack­jahr nicht Halt. Es sind aber auch zwölf Mona­te ver­gan­gen, in denen sich Bonn​.digi​tal eta­bliert hat und ich mit viel Selbst­zu­frie­den­heit durch die Wochen gehe. Ich bin also an sich ein glück­li­cher klei­ner Schei­ßer in einer gro­ßen, ver­murks­ten Welt.

Als deut­scher Blog­ger reicht die­ser Absatz natür­lich nicht. Der obli­ga­to­ri­sche Jah­res­end­fra­ge­bo­gen folgt deshalb.

  1. Zuge­nom­men oder abge­nom­men? — Ein biss­chen zuge­nom­men dank halb­jäh­ri­ger Sport-Auszeit.
  2. Haa­re län­ger oder kür­zer? — Zum Fri­seur­be­such hin län­ger, dann meis­tens schlag­ar­tig kürzer.
  3. Kurz­sich­ti­ger oder weit­sich­ti­ger? — Wei­ter­hin kei­ne spür­bare Ände­rung. Bei kur­zen, bekann­ten Fahrt­stre­cken ver­zich­te ich neu­er­dings häu­fi­ger wie­der auf die Bril­le. Ich brau­che sie ja nur, um Schil­der lesen zu können.
  4. Mehr Koh­le oder weni­ger? — Wie­der mehr als gegen Ende des Jah­res 2015, als ich mit der Selb­stän­dig­keit anfing, aber noch nicht das Niveau vom Ange­stell­ten­sein zuletzt. (Dafür reich an Wohlbefinden.)
  5. Mehr aus­ge­ge­ben oder weni­ger? — Auf der Aus­ga­ben­sei­te hat sich nicht so viel verändert.
  6. Mehr bewegt oder weni­ger? — 2015 bin ich ins­ge­samt 387,29 Kilo­me­ter rum­ge­rannt, 2016 nur 148,33 Kilo­me­ter (und außer­dem noch 37,3 Kilo­me­ter mit dem Fahr­rad rum­ge­düst). Das ers­te Mal seit Beginn der Auf­zeich­nun­gen 2009 habe ich weni­ger Sport getrie­ben als im Vor­jahr. Dar­an schuld ist die halb­jäh­ri­ge Unter­bre­chung nach dem Band­schei­ben­vor­fall im Mai. Vor allem in den ers­ten Mona­ten merk­te ich, wie sehr mir das (oft ja auch ner­vi­ge) Lau­fen fehlt, wie unaus­ge­gli­chen und unzu­frie­den ich wur­de. Spä­ter merk­te ich die Aus­zeit auch am stei­gen­den Bauch­um­fang. Erst seit Anfang Dezem­ber bemü­he ich mich wie­der um regel­mä­ßi­gen Sport.
  7. Der hirn­ris­sigste Plan? — Immer wie­der zu vie­le Ter­mi­ne für einen Tag zu ver­ein­ba­ren. Aber bei jedem ein­zel­nen kann ich gut und aus­führ­lich begrün­den, war­um der genau zu die­sem Zeit­punkt statt­fin­den musste.
  8. Die gefähr­lichste Unter­neh­mung? — Die Heim­fahr­ten nach den Abend­essen im Grie­chen­land­ur­laub. Wir wohn­ten ein biss­chen außer­halb, aber stark genug, auf den Wein und den Ouzo nach dem Essen zu ver­zich­ten, war ich auch nicht. Ein biss­chen schä­me ich mich dafür.
  9. Die teu­erste Anschaf­fung? — Ein klei­nes NAS.
  10. Am meis­ten tele­fo­niert mit …? — Sascha. Schon wieder.
  11. TV-Serie des Jah­res? — Wir sehen abends fast nur noch Seri­en, des­halb gibt es eine gro­ße Aus­wahl an Kan­di­da­ten für die­sen Punkt. Ästhe­tisch hat mich am meis­ten Mr. Robot beein­druckt, aller­dings fand ich es inhalt­lich zu abge­ho­ben. Stran­ger Things hat ein wohlig-schauriges Retro­ge­fühl ver­ur­sacht. Ein Ever­green war bei uns The Good Wife – soli­de Abend­un­ter­hal­tung, bei der man neben­bei auch noch auf dem Han­dy spie­len kann. Gesamt­sie­ger die­ser Kate­go­rie bleibt natür­lich Game of Thro­nes.
  12. Erkennt­nis des Jah­res? — Alles, was mehr als zwei Gene­ra­tio­nen zurück­liegt, ver­ste­hen die Men­schen nicht mehr. (Und alles, was mehr als zwei Jah­re in der Zukunft liegt, auch nicht.)
  13. Bes­te Idee/Entscheidung des Jah­res? — Stur wei­ter­ma­chen. Rück­schlä­ge gehö­ren zur Selb­stän­dig­keit dazu.
  14. Schlimms­tes Ereig­nis? — Der Ver­lust von Marie.
  15. Schöns­tes Ereig­nis? — Am Strand von Kre­ta in den Wel­len zu plan­schen. (Bezeich­nen­der­wei­se folg­te auf die­ses schöns­te Ereig­nis gleich das oben genann­te schlimmste.)
  16. Stadt des Jah­res? — Bonn. Gefühlt 95 Pro­zent mei­ner Zeit habe ich hier im Jahr 2016 ver­bracht, vie­le Men­schen getrof­fen und vie­les über die Stadt gelernt. Mitt­ler­wei­le kann ich alt­ein­ge­ses­se­nen Bon­nern schon Din­ge über ihre Stadt erzäh­len, die sie noch nicht wussten.
  17. Getränk des Jah­res? — Sieg­fried Gin.
  18. Essen des Jah­res? — Jemis­tes (mit Reis gefüll­te Papri­ka und Toma­ten). Ein Gericht, das ich fast jeden Abend im Kre­taur­laub zu mir nahm, weil die grie­chi­sche Küche lei­der nicht so vie­le fleisch­freie Alter­na­ti­ven bie­tet. (Ist aber auch lecker.)
  19. Das beein­dru­ckendste Buch? — Ich habe 2016 zwei Bücher mit fünf von fünf Ster­nen bewer­tet: Der gol­de­ne Hand­schuh von Heinz Strunk und Die Känguru-Offenbarung von Marc-Uwe Kling.1 (Viel zu wenig gele­sen im ver­gan­ge­nen Jahr. Dar­an sind die­se neue Medi­en schuld!)
  20. Der ergrei­fendste Film? — NULL
  21. Die bes­te Musik? — Musik spiel­te 2016 eher im Hin­ter­grund.2 Es gab ein paar Lie­der, die ich sehr ger­ne und immer wie­der hör­te. Wenn ich so nach­den­ke, dann hat mich „Das Geschenk“ von den Sport­freun­den Stil­ler am nach­hal­tigs­ten gefallen.
  22. Wort des Jah­res? — Digital.
  23. Die meis­te Zeit ver­bracht mit …? — Mei­nem Handy.
  24. Die schöns­te Zeit ver­bracht mit …? — K. natürlich.
  25. Ver­liebt? — Wie am ers­ten Tag.
  26. Vor­herr­schen­des Gefühl 2016? — Zufriedenheit.
  27. 2016 zum ers­ten Mal getan? — Personalbuchhaltung.
  28. 2016 nach lan­ger Zeit wie­der getan? — Wän­de gestri­chen (zwei Räu­me). Rei­fen selbst gewech­selt (ein Auto). Den Som­mer so viel wie mög­lich genos­sen (Außen­so­fa auf der Dachterrasse).
  29. Drei Din­ge, auf die ich gut hät­te ver­zich­ten kön­nen? — Beer­di­gun­gen. Man­cher Ärger, den die Selb­stän­dig­keit auch mit sich bringt. Kal­te Füße.
  30. Die wich­tigste Sache, von der ich jeman­den über­zeu­gen woll­te? — Sascha von einer Buchhaltungssoftware.
  31. Das schöns­te Geschenk, das mir jemand gemacht hat? — Wir uns zusam­men die Außen­mö­bel. Es ist jeden der vie­len Cents wert, wenn man gan­ze Wochen drau­ßen bequem ver­brin­gen kann.
  32. 2016 war mit einem Wort …? — Erdend.
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  2. Wort­spiel ist Absicht.
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