Kaum Zeit für mehr als Nebenbei-Serienkonsum. Mit der Ausnahme Game of Thrones natürlich, dafür habe ich mir Zeit genommen. Auch, um die Spoiling-Gefahr so weit wie möglich zu minimieren.
? Beendete Serienstaffeln
Tiny House Nation (Staffel 1)
⭐️⭐️⭐️ Wer auf seichtes amerikanisches Dokutainment steht, der wird mit dieser Netflix-Serie glücklich. Ich finde Tiny Houses ganz interessant und habe die Ideen genossen, die da gezeigt wurden. Gleichzeitig schüttele ich über das Konzept der Sendung den Kopf: Die beiden Protagonisten kommen zu Tiny-House-Projekten, die schon fast im Endstadium sind, bauen noch irgendwas Überflüssiges ran oder rein, damit sie auch was getan haben, und wühlen im familiären Dreck, um noch irgendeine tränenrührige Background-Story zu finden.
Game of Thrones (Staffeln 6, 7, 8)
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Also gut, insgesamt ist das natürlich immer noch die größte Serie unserer Zeit und zum Ende hin, also in den letzten beiden Staffeln, wird alles dafür getan, die zahlreichen losen Enden zusammenzuknüpfen. Nicht immer ganz zu meiner Zufriedenheit, die letzten zwei Folgen waren für mich ein Schlag ins Gesicht, weil ich einfach mit den Entscheidungen der Drehbuchschreiber so gar nicht einverstanden bin. Aber das ist dann auch was Persönliches, andere haben das offenbar anders empfunden und ich will nicht meine individuelle Sichtweise vor die unglaubliche Leistung stellen, die alle Beteiligten geliefert haben. Es ist eine sehr, sehr gute Serie.
The Fresh Prince of Bel-Air (Staffeln 3, 4, 5)
⭐️⭐️ In der ersten Staffel war das noch eine sozialkritische Serie, aber je länger sie dauerte, desto seichter wird sie. Am Ende geht es irgendwie nur noch darum, dass Will Smith Frauen anmacht, meistens in einer Art, wie sie heute einfach nicht mehr akzeptiert wird. Nur ein einziges Mal gibt es in diesen Staffeln ein politisches Statement: Nachdem Will angeschossen wurde, gibt es eine zwar subtile, aber doch deutliche Kritik am freien Schusswaffenverkauf.
Der Tatortreiniger (Staffeln 3, 4, 5, 6, 7)
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Teilweise wieder angesehen, zu großen Teilen, wie ich entsetzt feststellte, zum ersten Mal gesehen. Dabei ist der Tatortreiniger eine der besten Erzeugnisse deutscher Produktion – mit so viel Hintergründigem, so viel zum Nachdenken, so viel Witz und Humanismus, es ist eine reine Freude. Nur Olli Schulz nervte.
House of Cards (Staffel 7)
⭐️⭐️ Gut, dass das vorbei ist. Die Serie hat nichts mehr von früher, als man noch schwankte zwischen diesem Unsympath, der irgendwie Präsident werden sollte, und dem Wunsch, dass er es bloß nicht werden sollte. Mit jeder Staffel wurde die Serie länger und langweiliger. Aber jetzt, in der Staffel ohne Kevin Spacey, war gar nichts mehr übrig. Und das Ende, nun, ist keines.
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Legende:
⭐ Nicht mein Geschmack, abgebrochen
⭐⭐ Immerhin durchgehalten
⭐⭐⭐ Gute Unterhaltung
⭐⭐⭐⭐ Fantastisches Werk
⭐⭐⭐⭐⭐ Außergewöhnliche Spitzenklasse
*) Werke von befreundeten/persönlich bekannten Autor:innen bewerte ich nicht öffentlich