Kaum hat man ein Baby, kommt man nicht mehr zum Fern­se­hen. Und abends höre ich zur­zeit sogar eher Pod­casts, statt mich mit Seri­en zu unter­hal­ten. Na sowas.

? Gelesene Bücher

Götz W. Werner (mit Claudia Cornelsen): Womit ich nie gerechnet habe

⭐️⭐️⭐️⭐️ Die Auto­bio­gra­phie des DM-Gründers ist tat­säch­lich sehr inter­es­sant. Die pri­va­ten Geschich­ten, die auch nur am Ran­de erzählt wer­den, kann man weg­las­sen, aber die Grund­la­gen und Grün­de, wie die Dro­ge­rie­ket­te so erfolg­reich wer­den konn­te und ins­be­son­de­re, wie sie ihre Mitarbeiter/innen behan­delt, das fand ich schon lesens­wert. Man muss nicht mit dem gan­zen anthro­po­so­phi­schen Welt­bild über­ein­stim­men, um anzu­er­ken­nen, dass DM sich anders orga­ni­siert als ande­re Unter­neh­men und damit anschei­nend ganz gut dasteht. Es ist nur schwer fest­zu­stel­len, was zuerst da war: Der gro­ße Erfolg der Ket­te, der Frei­räu­me erst ermög­lich­te; oder die zufrie­de­nen Mitarbeiter/innen, wegen denen DM so erfolg­reich wur­de. Wenn man die His­to­rie betrach­tet, war es eher der schnel­le Erfolg durch Weg­fall der Preis­bin­dung, aus dem sich dann neue Ideen her­aus­bil­de­ten. – So oder so, ich habe mir Inspi­ra­tio­nen für mein eige­nes Unter­neh­men mitgenommen.

Luciano Wernicke (Kristina Mundt, Übers.): 100 skurrile Fragen aus der Welt des Fußballs*

⭐️⭐️ Der Titel sprach mich an und dass es ein Werk eines Argen­ti­ni­ers ist, schreck­te mich nicht ab, son­dern inter­es­sier­te mich im Gegen­teil noch mehr. Lei­der ist der Inhalt dann doch nicht so toll wie erhofft. Geschätz­te zwei Drit­tel dre­hen sich um die Anfän­ge des Sports, also um eng­li­sche Unis und die ers­ten Spie­le im bri­ti­schen FA Cup. Oft­mals wie­der­ho­len sich Inhal­te und manch­mal wer­den sogar Fra­gen beant­wor­tet, die nie jemand gestellt hat („Wel­cher offi­zi­el­le Wett­be­werb ließ Spie­le mit 30-minütigen Halb­zei­ten zu?“).

Ich hät­te die Lek­tü­re trotz­dem mehr genos­sen, wenn sie nicht so schlecht über­setzt wor­den wäre. Die Über­set­ze­rin scheint nicht vom Fach zu sein, sonst hät­te sie bei­spiels­wei­se gewusst, dass man im Deut­schen nicht davon spricht, dass Spie­le „an einem Schreib­tisch ent­schie­den“ wer­den (S. 201), son­dern im Fuß­ball vom „grü­nen Tisch“ gespro­chen wird. Fast jedes hohe Ergeb­nis ist eine „Ver­nich­tung“ des Geg­ners, was selbst in der mar­tia­li­schen Spra­che des Fuß­balls etwas zu viel ist. Und über­haupt fehlt der Über­set­zung jedes sprach­li­che Gespür, sie wirkt gestelzt und lustlos.

Außer­dem noch ein Tipp an den Ver­lag: Wenn man so dün­nes Papier nimmt, soll­te man nicht die Über­schrif­ten weiß auf einem schwar­zen Bal­ken drucken.

* Das Buch wur­de mir als kos­ten­lo­ses Rezen­si­ons­exem­plar vom Ver­lag zur Ver­fü­gung gestellt.

? Beendete Serienstaffeln

How I Met Your Mother (Staffeln 6, 7)

⭐⭐⭐⭐ Immer noch toll. Klar, kei­ne Serie wird umso bes­ser, je län­ger sie läuft. Aber bei HIMYM reden wir ja von einem sehr hohen Niveau. Zu die­sem Zeit­punkt wird ja sogar Bar­ney immer sympathischer.

* * *


Legen­de:
⭐ Nicht mein Geschmack, abge­bro­chen
⭐⭐ Immer­hin durch­ge­hal­ten
⭐⭐⭐ Gute Unter­hal­tung
⭐⭐⭐⭐ Fan­tas­ti­sches Werk
⭐⭐⭐⭐⭐ Außer­ge­wöhn­li­che Spit­zen­klas­se
*) Wer­ke von befreundeten/persönlich bekann­ten Autor:innen bewer­te ich nicht öffentlich

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