Jetzt ist es also so weit, der kleine Kleine ist auch schon wieder ein Vierteljahr alt. So plötzlich, wie er in unser Leben getreten ist, so nahtlos hat er sich integriert. Natürlich ist es etwas anderes, zwei Kinder versorgen zu müssen, aber wir sind ja auch zwei Erwachsene, wir kriegen uns meistens schon gut aufgeteilt. Schwierig wird es immer nur dann, wenn einer von uns mal abends weg ist (absichtlich ungegendert, denn meistens bin ich es, der irgendwelche Abendtermine hat). Wobei Klein-Lea schon verständig genug ist, zu verstehen, dass sie mal leise sein muss, damit Tylerchen in den Schlaf findet.
Das Gerade-noch-so-Frühchen hat schnell aufgeholt. Er war schon bei der Geburt nicht klein (54 cm), hat aber in den letzten drei Monaten noch einmal deutlich an Länge und Gewicht zugelegt. Ein richtiger Wonneproppen ist er gerade. Mangelnden Appetit kann man ihm nicht vorwerfen.
Die Nächte werden immer noch mehrfach unterbrochen. So weit, so normal – wir kannten es von Klein-Lea nur anders, die hatte schon nach wenigen Wochen durchgeschlafen. Wobei Klein-Tyler auch mehrere Stunden am Stück schlafen kann – nur halt gleich, wenn wir ihn am frühen Abend ins Bett legen. Er wird mittlerweile oft dann zum ersten Mal wach, wenn wir gerade in die erste Tiefschlafphase gefallen sind.
Und wenn der kleine Herr Hunger hat, gibt es kein Entrinnen mehr! Innerhalb weniger Sekunden ist er auf 180 und brüllt so laut, dass sein Kopf rot wird. Er beruhigt sich nicht, wenn man ihn hochnimmt, er kommt nicht runter, wenn er gewickelt wird und erst recht verliert er jede Contenance, wenn sich der Lieferdienst verspätet. Ich erwarte immer noch, dass mal jemand das Ordnungsamt ruft. Schließlich sind wir in Psst! Leise! Ruhe! Bonn.

Ansonsten bin ich baff erstaunt, wie viel man vergessen kann. Ich habe seit drei Monaten immer wieder Momente, in denen ich mir denke: Ach ja, so war das mit einem Baby! Es macht aber auch irre Spaß, Klein-Tyler beim Wachsen zuzusehen. Wie er schon die Welt erkundet, Dinge ergreift und so langsam auch mal seine Eltern und Schwester erkennt.
Letztere ist übrigens eine tolle große Schwester, immer sehr bemüht um ihren kleinen Bruder. Nur manchmal wird er ihr zu laut („Der soll aufhören zu schreien!“). Und selten ist sie auch mal eifersüchtig und will zum Beispiel unbedingt auf den Schoß, auf dem Tyler gerade ist. Sonst nimmt er ihr aber auch (noch) nicht viel Aufmerksamkeit weg, deshalb bin ich mal gespannt, wie das bei den nächsten Quartalsberichten aussehen wird.
Tja. Auch wenn wir alles schon einmal durchgemacht haben, ist jedes Kind etwas Besonderes und Einzigartiges. Ich freue mich sehr, Klein-Tyler noch weiter groß werden zu sehen und bin ganz gespannt auf all die Fortschritte, die er machen wird.
(Ich danke Alex Matzkeit für die Idee des Quartalsberichts.)
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