Seit 1960 gibt es das Jugend­zen­trum St. Cas­si­us, direkt am Bertha-von-Suttner-Platz in Bonn. Im soge­nann­ten Offe­nen Treff kön­nen Jugend­li­che zwi­schen 14 und 21 Jah­ren jeden Tag zwi­schen 14 und 22 Uhr ein­fach vor­bei­kom­men, Tisch­ten­nis spie­len, sich an einem Kicker ver­aus­ga­ben oder ihr Geschick im Bil­lard ver­bes­sern. Es gibt einen Com­pu­ter, (bald wie­der) eine Play­sta­ti­on, einen Par­ty­kel­ler und sogar einen Fit­ness­raum. Es wird gut ange­nom­men, vor allem von Jugend­li­chen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, die im Jugend­zen­trum anzu­tref­fen sind, dar­un­ter auch vie­le Flüchtlinge.

Ein Schild: Jugendzentrum St. Cassius, Offener Treff ab 13. J.

Sascha und ich waren für zwei Wochen an ins­ge­samt sechs Tagen vor Ort, haben uns mit den Jugend­li­chen unter­hal­ten und ins­ge­samt das Jugend­zen­trum ken­nen­ge­lernt. Kern­punkt jeden Tages war aber ein Work­shop, der von unter­schied­li­chen Per­so­nen gelei­tet wurde:

  • Hel­ge zeig­te den Jugend­li­chen an zwei Tagen erst, wie ein­fach Virtual-Reality-Fotos erstellt wer­den kön­nen und mach­te dann eine Instagram-Fototour im Regen, bei der er Street Art vorstellte.
  • Bas­ti und Paul brach­ten den Jugend­li­chen mit Hil­fe von Cal­lio­pe mini die Pro­gram­mie­rung näher – ein über­ra­schend gut ange­nom­me­ner Workshop-Tag.
  • Julez mach­te an zwei Tagen YouTube-Workshops und erklär­te nicht nur den Jugend­li­chen Neu­es, auch ich konn­te noch was lernen.
  • Sascha schließ­lich mach­te noch „St. Cas­si­us Radio“, zeig­te den jun­gen Leu­ten, wie man Pod­casts machen kann. Das Ergeb­nis kann man auf Bun​des​stadt​.com hören.

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War­um die Work­shop­lei­ter und wir das mach­ten? Weil es inter­es­sant ist, zu beob­ach­ten, wie man Men­schen errei­chen kann, wenn die ers­te Bar­rie­re schon oft bei der Spra­che liegt. Wie man Ein­zel­ne für The­men begeis­tern kann. Es war auch ein Feld­ver­such, ob und was man öfter anbie­ten könn­te. Immer mit dem Ziel, allen eine digi­ta­le Teil­ha­be zu ermög­li­chen. Das Pro­jekt fand statt im Rah­men von „Digi­tal dabei! 2.0 Jun­ge Geflüch­te­te par­ti­zi­pie­ren durch akti­ve Medi­en­ar­beit“, das durch den LAG Loka­le Medi­en­ar­beit NRW e.V. geför­dert wird.

Ein Mann und ein Junge sehen auf einen Laptopbildschirm.

Nach zwei Wochen weiß ich vor allem eines: Es ist unheim­lich anstren­gend, in einem Jugend­zen­trum zu arbei­ten. Ich war an kei­nem Tag die vol­len acht Stun­den da, zudem war Feri­en­zeit und nie mehr als 15 Jugend­lich gleich­zei­tig da. Und trotz­dem war ich jeden Abend geschlaucht. Es ist ein­fach stän­di­ge Auf­merk­sam­keit gefragt, immer wie­der wird man ange­spro­chen und wir waren ja auch nicht zum Chil­len da. (Aber klar, ab und zu haben wir auch mal eine Par­tie Tisch­ten­nis oder Kicker gespielt.)

Eine inter­es­san­te Erfah­rung. Mal sehen, was noch pas­sie­ren wird.

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