Das Jahr 2018 schließe ich mit viel Konsum ab. Hat natürlich mit der Jahreszeit zu tun, aber auch mit dem Weihnachtsurlaub, dass ich ein wenig mehr schaffte als sonst.
📚 Gelesene Bücher
Christian Eisert: Anpfiff zur zweiten Halbzeit
⭐️⭐️⭐️ In dem Buch berichtet Eisert von seiner Midlife-Krise oder wie auch immer man es nennen mag. Er ist ungefähr in meinem Alter – ob das der Grund war, warum man mir das Buch zur Rezension schickte? – und er beginnt sich Gedanken um seine Gesundheit, seinen Körper, sein Liebesleben zu machen. Das ist auf der einen Seite ganz witzig, weil der Berliner dann auch so manches Alternder-Hipster-Klischee erfüllt, obwohl er gar kein Hipster ist. Auf der anderen Seite ist sein Text viel zu bemüht. Dass er als Gagschreiber für das Fernsehen tatsächlich Geld mit Witzen verdient, merkt man dem Buch leider nur selten an. Interessant wird es allerdings, wenn er ein paar Fakten zwischen seine Befindlichkeiten dengelt. So erfährt man beispielsweise Interessantes zu Zuckerkonsum (Kurzform: Zucker ist böse). Insgesamt kann man das Buch gut lesen, ein Höhepunkt meines Lesejahres ist es aber nicht.
Offenlegung: Der Verlag hat mir das Buch kostenfrei und ohne Begleitworte zur Verfügung gestellt.
Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Apokryphen
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Das vierte Buch der Trilogie mit Resten. Mehr kann man diesen Riesenerfolg nicht ausschlachten. Und dennoch, dennoch: Ich habe kaum eine Seite lesen können, ohne kräftig zu lachen.
»Alles, was je ein Künstler jemals sagen wollte, ist: ›Kuckt mal, was ich kann!‹«
Jo, der Kling kann echt was.
📺 Beendete Serienstaffeln
Startup (Staffel 3)
⭐️⭐️⭐️ So richtig gut war die Serie ja nie. Die dritte Staffel plätschert so vor sich hin, tut niemandem weh, macht aber auch nichts Besonderes. In den letzten zwei Folgen kumuliert es sich dann ein wenig, sodass man durchaus von einer okayen Durchschnittsserie sprechen kann.
Seinfeld (Staffel 7)
⭐️⭐️⭐️ Solide.
The Purge (Staffel 1)
⭐️⭐️⭐️⭐️ Nach dem Vorbild des gleichnamigen Films zieht sich die Purge-Nacht, in der für zwölf Stunden keine Gesetze gelten, über zehn Folgen. Die haben ihre Längen und die Figuren sind sehr grob geschnitzt. Dennoch bleibt es spannend, brutal und durchaus unterhaltend.
The Marvelous Mrs. Maisel (Staffel 1)
⭐️⭐️⭐️⭐️ Eine schöne und unterhaltsame Serie ohne einen großen Anspruch, aber dennoch mit einer Botschaft. Ich habe Mrs. Maisel gerne dabei zugesehen, wie sie in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts versucht, ihre Frau zu stehen und eine Karriere als Comedian zu starten. Nur das Ende der Staffel hat mich echt aufgeregt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
The Haunting of Hill House (Staffel 1)
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Wow, was für ein krasser Scheiß! Da gab es zum Jahresende noch einmal einen richtigen Knaller bei Netflix. Man braucht aber ein gutes Herz und wenn du zu Alpträumen neigst, solltest du das besser bei Tageslicht sehen und nicht wie ich kurz vorm Einschlafen. – Nicht nur die Story fesselt. Die Schauspieler sind super, von den Kleinsten bis zu den Großen. Das Setting und das Handwerkliche sind ebenfalls sehr gut gemacht. Und in Folge 6 ist eine Szene mit wechselnden Orten und einem guten Dutzend Menschen, die ihre Positionen teilweise in nur einem Kameraschwenk ändern, für über zwanzig Minuten ungeschnitten – das hat mich nachhaltig beeindruckt und entspricht so gar nicht dem, was man vom Fernsehen kennt.
🎞 Gesehene Filme
Der kleine Lord
⭐️⭐️⭐️⭐️ Der Film (GB, 1980) wurde Freitag vor Weihnachten um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Ich blieb nach der Tagesschau einfach auf dem Sender und genoss diesen Weihnachtsklassiker. Die Verfilmung ist fast so alt wie ich und – herrje! – ist dieser Film in die Jahre gekommen! Aber trotzdem ist es eine schöne Geschichte. Und wenn jeder Mensch die Welt nur ein kleines bisschen besser machen wollte, wie schön wäre sie.
Boris Becker – Der Spieler
⭐️⭐️⭐️ Ich sah mir die Dokumentation bei Netflix an. Sie war nett, aber die Frage, wer Boris Becker nun sei, wurde nicht beantwortet. Zum Schluss, nach anderthalb Stunden Intervieweinspielungen, Szenen aus seinem Alltag und Schnipseln seiner großen Erfolge, antwortet Becker auf die Frage nur: „Ich bin nicht euer Boris.” Es dürfte der ehrlichste Moment gewesen sein.
Game Night
⭐️⭐️⭐️ Ich habe ein paar Mal gelacht und damit war es eine solide Abendunterhaltung ohne großen Anspruch.
Pirates of the Caribbean: Salazars Rache
⭐⭐⭐ Im fucking fünften Teil gibt es nichts Neues mehr. Der immer gleiche Plot mit den immer gleichen Witzen und mit immer gleichen Special Effects. Andererseits ist es halt das immer Gleiche auf einem hohen Niveau. Ich bin von der Tricktechnik beeindruckt und habe auch ein, zwei Mal schmunzeln müssen. Man kann Disney schon verstehen, warum sie Jack Sparrow nicht in Ruhe schlafen lassen.
Legende:
⭐ Grauenhaft, nicht zu ertragen
⭐⭐ Ich habe durchgehalten
⭐⭐⭐ Solider Durchschnitt
⭐⭐⭐⭐ Sehr gut, zu empfehlen
⭐⭐⭐⭐⭐ Außergewöhnliche Spitzenklasse
[…] Im Dezember habe ich vieles beendet, deshalb habe ich im Januar einiges angefangen, das ich zum Monatsende einfach noch nicht fertig habe. Deshalb ist die Liste diesen Monat kurz. […]
[…] denen es müden Vätern schwer fällt, die Augen offen zu halten. Leider kein Vergleich zum The Haunting of Hill House, aber dennoch solide […]
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