„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brüllen immer am Monatsfünften. Es soll die alte Tradition des Tagebuchbloggens zumindest für einen Tag im Monat beleben. Im Blog von Frau Brüllen werden die Beiträge dann immer gesammelt. Hier ist der aktuelle Monat.
Es ist Mittwoch. Ich habe eigentlich frei.
[6:45] Seit über einer Stunde redet und kreischt Klein-Lea schon, jetzt haben wir die Schnauze voll und geben nach. Sie bekommt ihren Willen und damit ihr Frühstück. Seit mehreren Nächten schon wacht sie für ihre Verhältnisse zu früh auf und ist deshalb auch besonders früh am Abend müde. Ein Perpetuum Zeitverschiebung sozusagen.
[8:00] Am Frühstückstisch bearbeite ich E-Mails und Zeug, telefoniere und organisiere. Ich hatte heute eigentlich einiges anderes vor, aber irgendwie verselbständigt es sich.
[11:15] Mit Frau und Kind mache ich einen Spaziergang Richtung neues Büro.
[12:00] Dort angekommen warten schon alle Kolleg/innen. Sascha und ich zeigen den anderen die neuen Räume und wie wir sie einzurichten gedenken. Danach gehen wir gemeinsam ein paar Häuser weiter, um zu speisen.
[13:45] Auf dem Weg nach Hause machen wir noch einen Abstecher zum Supermarkt, schnell mal was einkaufen. Das heißt, schnell geht es nicht, denn an der Kasse hat genau der Typ vor uns eine für den Kassierer äußerst schwer zu verarbeitende Reklamation – es sind sechs Aktenordner; ich weiß auch nicht, warum man dafür zwei Personen, drei Anläufe und zehn Minuten braucht.
[14:30] Zuhause habe ich dann Verwaltungsspaß. Die Lohnbuchhaltung hat eine Betriebsprüfung für fast die gesamte Zeit seit der Gründung. Die dafür nötigen Unterlagen zusammenzusuchen ist äußerst enervierend.
[17:30] Feierabend. Der freie Tag hat sich nicht so richtig frei angefühlt.
[18:00] Ab jetzt habe ich ein zeitlich befristetes alleiniges Sorgerecht für Klein-Lea, weil Mutti mit einer Freundin essen geht. Wir verbringen noch etwas Zeit miteinander, aber – siehe oben: sie ist eigentlich schon längst drüber und will schlafen. Ewig kann ich sie nicht quälen.
[19:00] Nach Umziehen und Abendmilch darf Klein-Lea dann endlich ins Bett. Papa macht sich anschließend sein eigenes Abendessen; wie fast immer als Strohwitwer Burger.
[20:00] Während des Essens verfolge ich kopfschüttelnd die Berichterstattung über die Ereignisse in Thüringen und schalte danach nicht mehr um, sehe mir also das DFB-Pokal-Spiel Bayern gg. Hoffenheim an.
[22:00] Ich sehe das Spiel aber nicht bis zum Ende, sondern lege mich neben das selig grunzende Wesen. Es war ein anstrengender Tag.
[…] Den Monatsfünften habe ich wie gewohnt für die Aktion WMDEDGT separat protokolliert. […]
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