Ausgabe Oktober 2011
Aus Gründen musste ich mir neulich auch eine Ausgabe der GQ kaufen. Um das Fazit vorwegzunehmen: Obwohl ich total scharf darauf bin, die nächste Wired zu lesen, würde ich es nicht tun, wenn sie wieder mit der GQ im gemeinsamen Plastiksack daherkommt.
Die GQ ist eine 300 Seiten dick und wiegt geschätzte 90 Kilogramm. Und dann ist auf dieser Ausgabe ausgerechnet auch noch nicht eine schöne Frau drauf, sondern Jus-tin Tim-ber-lake. Boah. Naja, wenigstens war es dann nicht ganz so peinlich, mit der Zeitschrift an die Kasse zu gehen, noch dazu mit Kollegin nebendran.
Die 300 Seiten sind übrigens ein Witz. 159 davon sind ganzseitige Anzeigen. Weniger als die Hälfte des Heftes besteht also aus Inhalt (und ich habe die halbseitigen Anzeigen noch nicht einmal mitgezählt). Viele der Anzeigen sind nur durch einen kleinen Vermerk am oberen als solche unterscheidbar. Und die Elektroautos von BMW, die in der Wired noch ganz klein als Anzeige verkauft werden, bekommen in der GQ einen redaktionellen Teil. Ist natürlich eine pure Unterstellung, aber ist da vielleicht ein kleiner Deal ausgehandelt worden? Auch die eindeutig redaktionellen Inhalte bestehen zu einem nicht unwesentlich Teil aus Produktempfehlungen.
Ansonsten habe ich inhaltlich aus der Zeitschrift nichts mitgenommen, obwohl ich mich wirklich durch jede einzelne Seite gequält habe. Nicht einmal die Nacktfotos waren, ähm, inspirierend. Es ist einfach ein großer Haufen Luft, der um die Anzeigen herum platziert wird. Ich kann mir beim bestem Willen nicht vorstellen, dass jemand so eine Zeitschrift regelmäßig lesen mag.
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