Na sowas, kaum war er weg, ist er auch schon wieder da. Was jetzt folgt, kennen Sie vielleicht noch aus Filmen wie „Korfu – Die schönen Seiten“. Jetzt kommt nämlich der Rückblick auf zehn minus einem Urlaubstag. Halten Sie sich fest!
Tag 1: Transit Bonn–Klagenfurt
Wenn man von Bonn nach Klagenfurt fährt, dann dauert das etwa acht Stunden. Ohne Pausen. Wir fuhren um halb sechs los, damit wir noch etwas vom ersten Tag haben, was letztlich bedeutete, reichlich zerknautscht in der Hauptstadt Kärntens anzukommen. Für einen Kaffee am Wörthersee reichte es aber natürlich dicke. Und der erste Eindruck war mal wieder gigantisch. Ich liebe diesen See einfach.
(Ja, das Foto ist ein wenig bearbeitet. Aber der Wörthersee ist tatsächlich ziemlich grün.)
Tag 2: Sightseeing
Der erste „richtige“ Tag galt natürlich erst einmal der Innenstadt. Dem Lindwurm, der auch dieses Jahr immer noch nicht wieder Wasser spie, schüttelten wir selbstverständlich als erstes die Schwanzflosse.
Und auch das Wörtherseemanndl meldete sich fröhlich: „Hallo!“
Nach weiteren Abstechern kühlten wir uns erst einmal traditionell im „Pumpe“ ab. Ein Bier zur Mittagszeit, das kann man wohl auch nur im Urlaub.
Um noch etwas touristisch Wertvolles zu machen und auch einmal etwas zu sehen, das wir noch nicht kennen, machten wir uns am Nachmittag dann auf zum Wildensteiner Wasserfall. Mit vierundfünfzig Meter Fallhöhe angeblich einer größten Wasserfälle der Welt, so wurde er uns angepriesen. Gesehen haben wir dann das:
Reicht für eine Robin-Hood-Szene, ist aber verglichen mit, sagen wir: den Niagarafällen doch eher enttäuschend gewesen. Aber nun gut, schön war er trotzdem und für null Euro Eintritt ausreichend.
Tag 3: Badetag
Am dritten Tag hechtete ich mehrfach vom Steg des Strandbades Klagenfurt in den Wörthersee und arbeitete ansonsten an einer sommerlichen Röte.
Tag 4: Transit Kärnten–Tirol
Nach nur zweikommawenig Tagen Klagenfurt mussten wir schon wieder los. Es ging nach Hall in Tirol, um am Tag darauf in dieser Universität meine kleine Schwester zu beklatschen:
Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, den Ort unseres Hotels (Mils, direkt nebenan) und Hall einmal zu Fuß zu erkunden und dabei auch gleich mal zu gucken, wo die Uni so ist. Außerdem ist direkt gegenüber der Uni das Landeskrankenhaus Hall. Und das Landeskrankenhaus ist was? Richtig, die Klinik, in der der Bergdoktor praktizierte.
Ja, ist gut, mir sagte man das auch erst am nächsten Tag. Ich fand dieses Türmchen an sich pittoresk genug, um ein Foto davon zu machen.
Ansonsten ist Hall ehrlich gesagt auch kaum der Rede wert. Die Innenstadt sieht an ihren schönsten Stellen so aus:
Der Fruchthof hatte wenigstens noch etwas Charme. Der Rest – hüllen wir den Mantel des Schweigens darüber.
Das heißt, für diesen Blick von der knorkigen Fußgängerholzbrücke auf den Inn können wir den Mantel noch einmal kurz anheben:
Und dann war da noch diese Ansicht am ersten Abend aus dem Hotelfenster in Mils in Richtung Hall:
Man kann da schon mal einen Tag verbringen. Aber zwei? Zum Glück hatten wir noch was anderes zu tun.
Tag 5: Frau Doktor phil.
Überraschend festlich wurden viele Abschlüsse vergeben, unter anderem auch die Doktorwürde für meine Schwester, auf die ich immer noch stolz bin wie der einzige Gockel in einer Tausend-Quadratmeter-Legebatterie.
Am Nachmittag nutzten wir dann die geografische Nähe zu Innsbruck, um uns auch mal diesen Ort anzusehen. Mit der Hungerburgbahn fuhren wir ein paar Meter den Berg hinauf. Eigentlich wollten wir sogar noch höher, aber die Innsbrucker wollten sage und schreibe fünfundzwanzig Euro pro Person für die Fahrt mit der Schwebebahn, das ist weit über dem, was wir für angemessen hielten, so dass wir uns mit der sieben Euro teuren Fahrt mit der Zahnradbahn begnügten.
Immerhin, die Haltestellen sind architektonisch wertvoll, das hat mir schon gefallen.
Und von oben kann man sich Innsbruck auch mal ansehen, ist ganz nett.
Schön isses halt nicht.
Ich habe schon viele Städte in meinem Leben besucht. Innsbruck ist auf der Liste der am meisten überschätzten Touristenorte ziemlich weit vorne. Vollkommen überlaufen mit Auswärtigen, die im Wesentlichen auf einen Erker starren, der goldene Dachschindeln hat, und ansonsten an jeder Ecke mit Preisen in unverschämter Höhe von noch unverschämteren Einheimischen abgezogen werden.
Tag 6: Transit Tirol–Liechtenstein–Zürich
Der Folgetag war wieder ein Reisetag. Wir verließen Österreich, um nach Zürich zu fahren. Zwischendrin, das bot sich total an und ich war auch sehr neugierig darauf, machten wir Halt in Liechtenstein.
Das Fürstentum Liechtenstein ist das sechstkleinste Land der Welt. Hier sieht man etwa fünfzig Prozent davon:
Aber Liechtenstein geht nicht einmal so weit wie das Auge reicht. Denn davor fließt der Rhein und der Rhein markiert die Grenze zur Schweiz. Das macht aber nichts, denn vor allem die Hauptstadt Vaduz ist echt einen Besuch wert. Schon alleine, um das Schloss Vaduz zu sehen:
Leider nur von außen. Herr Fürst und Familie wollen nicht beim Kuchenessen gestört werden. We double-checked, denn wir sind natürlich einmal den Berg hoch und dann wieder runter gelaufen.
Und dann fuhren wir nach einem völlig überteuerten Kaffee in der Vaduzer Fußgängerzone weiter nach Zürich. Mittlerweile einem Erschöpfungstod nahe wurden wir einmal die halbe Limmat hoch und wieder runter gejagt.
Nun gut, es war aber auch schön. Und auf dem Rückweg begegnete uns noch dieser junge Herr:
Ich nenne ihn Emil. Er war ein wenig übermütig und versuchte, seinen Kopf gegen verschiedene Gegenstände zu stoßen, manche davon menschlich. Aber wie immer bei Halbstarken: Im entscheidenden Moment verließ Emil dann der Mut, so dass der Zaun herhalten musste.
Tag 7: Grillieren
In der Schweiz grillt man nicht, man grilliert. Und da es in der Schweiz überall Wasser gibt, macht man das natürlich auch ebendort.
Übrigens war an diesem Wochenende, an dem wir in Zürich waren, Züri Fäscht. Ich erwähne das nur mal so.
Tag 8: Zürich
Am Tag nach dem Züri Fäscht war die Stadt mit Aufräumarbeiten beschäftigt, was dann im touristischen Sinne nicht ganz so gut war. Andererseits, Zürichsee geht immer.
Ansonsten konnte man schön die Kissenbezüge bestaunen, die man in der Stadt zum Trocknen aufhängte.
Gibt es in Zürich auch Liebesschlösser? Was für eine Frage, natürlich! Aber Schweizer entwickeln Ideen auch weiter.
Tag 9: Arbeiten
Das klingt jetzt vielleicht uncool heldenhaft, aber der ganze Urlaub war ja um die Promotionsfeier und diesen Geschäftstermin herum geplant. Da ist es ein vollkommen natürliches Ereignis, dass so ein Tag auch mal stattfindet.
Tag 10: Luzi
Zum Abschluss unserer Tournee beehrten wir den nicht gar so weit weg gelegenen Ort Luzern. Luzern kann vor allem zwei Dinge. Erstens: Brücken.
(Diese Brücke ist allerdings so übervoll mit Touristen, dass es keinen Spaß macht.)
Zweitens: Häuser bunt bemalen.
(Die Stadt ist allerdings so übervoll mit Touristen, dass es keinen Spaß macht.)
(Symbolbild)
Tag 11: Transit Zürich–Bonn
Das war’s dann. Was als erstes auffällt, wenn man Heimatboden befährt, nachdem man vorher eineinhalb Wochen im Ausland war: Deutsche Autobahnen sind Nahkampfzone. Keine zwanzig Meter hinter der Grenze hing der erste Raser im Heck, das ist uns die ganzen Tage vorher kein einziges Mal passiert. Nein, doch, die Stunde, die wir beim Transit von Kärnten nach Tirol über das deutsche Eck fahren mussten. Schrecklich, ich will endlich Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen!
Ansonsten war’s vor allem in Klagenfurt wie immer sehr schön. Wir mögen diese Stadt sehr.
[...] die letzten zwei Wochen hatte ich Urlaub. Und über diesen Urlaub habe ich bereits ausführlich geschrieben. [...]
[...] übrigens 10.000 Schritte pro Tag. Die schaffte ich in den letzten vier Wochen nur während meines Urlaubs, als ich ganze Tage Städte-Sightseeing machte. An einem normalen Bürotag schaffe ich – [...]
[…] hirnrissigste Plan? — Urlaub mit Arbeit zu verbinden und überhaupt: Zehn neun Tage Urlaub in drei Städten zu […]
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