Zweitausendneunzehn

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2019: Das Jahr, in dem die Welt immer mehr frei dreht, die Jugend auf die Stra­ße geht und sich gegen Alte, die ihre Pri­vi­le­gi­en nicht auf­ge­ben wol­len, mit einem schul­ter­zu­cken­den „OK Boo­mer“ wehren. 

Auch 2019: Das Jahr, in dem mei­ne Toch­ter gebo­ren wur­de und des­halb alles ande­re so sehr egal ist. Aber dann doch wie­der nicht, denn auf ein­mal geht es nicht mehr um die Jugend, son­dern auch dar­um, in wel­cher Welt Klein-Lea groß wer­den soll. 

Und 2019 zwi­schen­drin: Viel All­tag und die Her­aus­for­de­run­gen eines klei­nen, wach­sen­den Unter­neh­mens, das in sein fünf­tes Jahr geht.

Zuge­nom­men oder abge­nom­men?
Zuge­nom­men. Sie­he dazu auch „Mehr bewegt oder weniger?“.

Haa­re län­ger oder kür­zer?
Kei­ne Veränderung.

Kurz­sich­ti­ger oder weit­sich­ti­ger?
Immer noch kurz­sich­tig, immer noch zu eitel/faul, öfter eine Bril­le zu tra­gen oder mal zum Opti­ker zu gehen.

Mehr Koh­le oder weni­ger?
Es wird lang­sam mehr. Auf der ande­ren Sei­te wird es gleich­zei­tig weni­ger: Eltern­zeit und ein Kind, das sind nicht gera­de Chif­fren für Reichtum.

Mehr aus­ge­ge­ben oder weni­ger?
Tja, gute Fra­ge. Viel inves­tiert in ein Kind und sein Zim­mer. Auf der ande­ren Sei­te gab es sonst kei­ne gro­ßen Aus­ga­ben. Wir waren auch nur ein­mal im Urlaub, wobei eine Woche Rügen ver­mut­lich teu­rer ist als drei Wochen Malle.

Mehr bewegt oder weni­ger?
Weni­ger. Viel weni­ger. Schon vor der Kinds­ge­burt schaff­te ich es nicht mehr regel­mä­ßig aufs Feld. Danach fast gar nicht mehr. Man sieht und merkt es mir an und es wird so nicht wei­ter­ge­hen. Ich mer­ke es nicht nur am Bauch­um­fang, ich bin weni­ger aus­ge­gli­chen, schnau­fe hör­bar beim Weg in den vier­ten Stock, habe wie­der mehr Rücken­schmer­zen, bin seit Anfang Novem­ber dau­er­erkäl­tet und so wei­ter. Das biss­chen Lau­fen, es hilft so viel!

Die har­ten Fak­ten: 22 Mal gelau­fen (2018: 40 Mal), durch­schnitt­lich 5,35 km (5,96 km), ins­ge­samt 117,79 km (238,24 km).

Der hirn­ris­sigs­te Plan?
Kei­ne Hirn­ris­se bekannt.

Die gefähr­lichs­te Unter­neh­mung?
Als (wer­den­der) Vater ver­mei­det man natür­lich jeg­li­che Gefahr. Ich fah­re sogar auf der Auto­bahn nicht mehr schnel­ler als 150 km/h.

Die teu­ers­te Anschaf­fung?
Ein Kind. Bis zum acht­zehn­ten Lebens­jahr kos­tet so ein Schreibalg angeb­lich 126.000 Euro.

Am meis­ten tele­fo­niert mit …?
Sascha.

TV-Serie des Jah­res?
Dann schau­en wir doch mal, wer alles fünf Ster­ne bekom­men hat:

  • Ame­ri­can Gods: Gute ers­te Staf­fel, schlech­te Fortsetzung.
  • Chil­ling Adven­tures of Sabri­na: Bleibt sehr soli­de sehr gut.
  • Game of Thro­nes: Ein Gesamt­kunst­werk, dem auch das hek­tisch zusam­men­ge­strick­te Ende nicht mehr scha­den kann.
  • Der Tat­ort­rei­ni­ger: Ein Re-Run bei mir. Hat nichts eingebüßt.
  • How I Met Your Mother: Eben­falls wie­der­holt. Als Gesamt­se­rie eher vier von fünf Ster­nen, aber die ers­ten zwei bis drei Staf­feln waren genial.
  • Jes­si­ca Jones: Hat sich nach der nicht voll­stän­dig gelun­ge­nen zwei­ten Staf­fel wie­der gefan­gen. Ich war sehr angetan.
  • Stran­ger Things: Auch ein Gesamt­kunst­werk, auch wenn ich per­sön­lich die drit­te Staf­fel nicht voll­um­fäng­lich gelun­gen fand.

Erkennt­nis des Jah­res?
So ein Kind ver­än­dert ja wirk­lich alles!

Bes­te Idee/Entscheidung des Jah­res?
Sich mehr auf das Pri­vat­le­ben zu kon­zen­trie­ren. (Hey, da steht nicht, dass die Idee auch umge­setzt sein muss.)

Schlimms­tes Ereig­nis?
Zum Glück und drei Mal auf Holz geklopft erneut ein Jahr ohne wirk­lich schlim­me Ereig­nis­se. Ich klei­ner Glücks­pup­ser, ich.

Schöns­tes Ereig­nis?
Ohne mit der Wim­per zu zucken die Geburt von Klein-Lea. Das hat mich im bes­ten Sinn umgehauen.

Stadt des Jah­res?
Binz. So viel bin ich ja nicht raus­ge­kom­men und dort habe ich mich sehr (urlaubs-)wohl gefühlt.

Getränk des Jah­res?
Haupt­sa­che Alkohol.

Essen des Jah­res?
Haupt­sa­che satt.

Das beein­dru­ckends­te Buch?
Ich habe zwei Bücher die­ses Jahr mit fünf von fünf Ster­nen bewertet:

  • Bud­den­brooks: Ver­fall einer Fami­lie von Tho­mas Mann: Ein Klas­si­ker, der es zurecht ist.
  • Rea­li­täts­schock von Sascha Lobo: Er schreibt halt auf einer Wel­len­län­ge mit mir und das auch noch so gut, dass man das inhalt­lich gelun­ge­ne Buch auch nur aus purer Lese­freu­de ver­schlin­gen könnte.

Der ergrei­fends­te Film?
Ich schwan­ke zwi­schen der Arte-Dokumentation über Amy Wine­house (Amy) und der Lady-Gaga-Schnulze A Star Is Born. Weil ech­tes Kino am Ende gewinnt (nein, ich war nicht im Kino, aber trotz­dem), schen­ke ich euch jetzt die­ses Video:

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Die bes­te Musik?
Nicht „Shal­low“. Und auch sonst war das wie­der ein musik­ar­mes Jahr. Der letz­te Ein­druck zählt, gera­de eben noch das hier gehört:

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Das schöns­te Kon­zert?
Die­ser rich­tig gei­le Kon­zert­mo­ment, der war 2019 nicht dabei. Aber Micha­el Patrick Kel­ly hat die bes­te Show abge­lie­fert.

Wort des Jah­res?
Mäu­se­zahn

Die meis­te Zeit ver­bracht mit …?
Mei­nem iPhone.

Die schöns­te Zeit ver­bracht mit …?
Dem Schreizwerg. Ich genie­ße jede Minu­te mit ihr; auch, wenn sie mal schlecht drauf ist und mich nur anbrüllt. Es macht alles so viel Spaß mit ihr! Wie konn­te ich nur so lan­ge war­ten, ein eige­nes Kind zu haben!

Ver­liebt?
Aber hal­lo! Jetzt sogar multipel.

Vor­herr­schen­des Gefühl 2019?
Ver­ant­wort­lich­keit.

2019 zum ers­ten Mal getan?
Vater gewor­den. Baby gewi­ckelt. Eine Kün­di­gung ent­ge­gen­ge­nom­men. E-Scooter gefahren.

2019 nach lan­ger Zeit wie­der getan?
Baby gehal­ten. Baby gefüt­tert. Fahr­rad gefahren.

Drei Din­ge, auf die ich gut hät­te ver­zich­ten kön­nen?
Schlaf­man­gel. Arbeitsär­ger. Arschlochkunden.

Die wich­tigs­te Sache, von der ich jeman­den über­zeu­gen woll­te?
„Dann soll­ten wir jetzt wohl mal bes­ser ins Kran­ken­haus fahren!“

Das schöns­te Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Klein-Lea.

2019 war mit einem Wort …?
Krass.

(Alle Jah­res­end­fra­ge­bö­gen seit 2011 gibt es hier. 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003, 2002 im alten Blog.)

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2 Kommentare

  1. […] 2019. Einen Kar­ne­vals­or­den bekom­men. Letz­ter Fern­seh­auf­tritt der 10-er Jah­re wegen Gum­mi­bär­chen. Auch ich wer­de mal abge­mahnt. Als Spät­zün­der dem Minecraft-Fieber ver­fal­len. Fri­days for Future: Ich bin nicht nur Fan, ich lau­fe auch mal ein Stück mit. Als Teil des Tech­nik­ta­ge­buchs bin ich Grimme-Online-Award-Preisträger. Letz­ter Urlaub der 10-er Jah­re: Rügen. Der Som­mer ist nicht so lan­ge heiß, dafür mit Tem­pe­ra­tu­ren an die 40 Grad. Ich wer­de der stol­zes­te Vater der Welt. Dass ich kurz dar­auf einen run­den Geburts­tag feie­re, geht (zum Glück) ein wenig unter. So stolz! Ansons­ten Arbeit, Arbeit, Arbeit. […]

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