Euro-2012-LogoTeil 1 mei­nes Euro-Rückblicks beschäf­tigt sich mit den Mann­schaf­ten, die den Ein­zug in die K.O.-Runden nicht schaff­ten. Das waren natur­ge­mäß eini­ge, um nicht zu sagen: die Hälf­te aller End­run­den­teil­neh­mer. Inklu­si­ve der bei­den Gastgeberländer.

Polen

Polen ist kei­ne Über­na­ti­on was den Fuß­ball angeht, aber auch kein Mal­ta. Die Gast­ge­ber hat­ten sich sicher mehr aus­ge­malt als ein Vorrunden-Aus. Dabei war es nach den gebo­te­nen Leis­tun­gen zwangs­läu­fig. Schon der Auf­takt gegen Grie­chen­land, ein mage­res 1:1, war zu wenig. Als dann auch gegen den Erz­ri­va­len Russ­land eben­falls nur ein 1:1 drin war und das letz­te, alles ent­schei­den­de Spiel gegen Tsche­chi­en sogar 0:1 ver­lo­ren wur­de, war alles zu spät. Polen ent­täusch­te auf gan­zer Linie. Eigent­lich schade.

Russland

Apro­pos Ent­täu­schung. Russ­land war eigent­lich einer der Favo­ri­ten in Grup­pe A. Am Ende gab es nur einen undank­ba­ren drit­ten Platz nach der Vor­run­de, hin­ter Tsche­chi­en und, tja,  Grie­chen­land. Dabei hat­te es so gut ange­fan­gen. Mit einem 4:1 gegen Tsche­chi­en hat­ten die Rus­sen ein deut­li­ches Zei­chen gesetzt. Das dar­auf fol­gen­de 1:1 gegen Polen hät­te man noch ver­schmer­zen kön­nen, aber aus­ge­rech­net gegen Grie­chen­land wur­de dann das letz­te Spiel der Vor­run­de mit 0:1 ver­lo­ren. Aus der Traum.

Niederlande

Die mit Abstand größ­te Ent­täu­schung dürf­te aller­dings den Nie­der­län­dern gelun­gen sein. Mit Sage und Schrei­be null Punk­ten fuh­ren die Vize­welt­meis­ter nach Hau­se. Dabei waren sie nicht ein­mal schlech­ter als ihre jewei­li­gen Geg­ner. Sie ver­säum­ten es nur stets, den Sack zu respek­ti­ve auf zu machen. Alle drei Spie­le gin­gen mit nur einem Tor Unter­schied ver­lo­ren: 0:1 gegen Däne­mark, 1:2 gegen Deutsch­land, 1:2 gegen Por­tu­gal. Was soll man sagen? Wer in einem Tur­nier wei­ter­kom­men will, soll­te ein­fach ab und zu gewin­nen. Par­al­le­len zu Rob­bens Ein­satz bei den Bay­ern waren wahr­schein­lich rein zufällig.

Dänemark

Die waren auch dabei? Mal ehr­lich, Däne­mark hat kei­nen blei­ben­den Ein­druck hin­ter­las­sen. Nach dem über­ra­schen­den Auf­takt­sieg gegen die Nie­der­lan­de konn­ten sie gegen Por­tu­gal zwar ein span­nen­des Spiel ablie­fern, das sie aber den­noch (knapp und kurz vor Schluss) mit 2:3 ver­lo­ren. Im letz­ten Spiel gegen Deutsch­land war es dann aber klar: Däne­mark wird nicht in den Recall kom­men. (Dabei gab es eine zeit­lang eine lus­ti­ge Kon­stel­la­ti­on am letz­ten Spiel­tag, nach der Däne­mark nur ein ein­zi­ges Tor vor dem Vier­tel­fi­nal­ein­zug ent­fernt war. Uefa-Logik sei Dank.)

Irland

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Irland hat nicht mit Fuß­ball beein­druckt. Null Punk­te und nur ein ein­zi­ges Tor gelan­gen ihnen in den drei Spie­len gegen Kroa­ti­en, Spa­ni­en und Ita­li­en. Aber die Fans waren der Ham­mer. Deut­sche Fans kön­nen eine Men­ge von ihnen ler­nen. Die iri­schen Anhän­ger hat­ten ein­fach nur Spaß am Fuß­ball, der Par­ty rund­her­um und der Euro an sich. Klar wuss­ten sie schon vor­her, dass sie kei­ne Chan­ce auf ein Wei­ter­kom­men hat­ten. Aber sie erfreu­ten sich ein­fach allei­ne an der Tat­sa­che, dabei sein zu dür­fen. (Wie ver­wöhnt man als Deut­scher doch ist.) Die Uefa hat des­halb ein­fach mal einen Son­der­preis ver­lie­hen – an die iri­schen Fans wegen ihres vor­bild­li­chen Verhaltens.

Kroatien

»Kroa­ti­en?«
»Ja, hier, anwesend!«
»Kro-a-tien!«
»Ja-ha, hi-hier!«
»KRO! A! TIEN!«
»…«

Ein Drei­er gegen Irland, klar. Ein Unent­schie­den den Ita­lie­nern abge­trotzt, trotz schlech­ter Leis­tun­gen, okay. Eine Nie­der­la­ge gegen den alten und neu­en Euro­pa­meis­ter, check. In der Sum­me lei­der ein­fach nicht aus­rei­chend für ein Wei­ter­kom­men. Fai­rer­wei­se muss man aber auch sagen, dass die Chan­cen, in einer Grup­pe mit Spa­ni­en und Ita­li­en eine der bei­den Mann­schaf­ten hin­ter sich zu las­sen, von vorn­her­ein als Her­aus­for­de­rung zu betrach­ten war.

Schweden

Ich weiß gar nicht, wie es die­se Schwe­den immer wie­der zu den End­run­den von Welt- und Euro­pa­meis­ter­schaft schaf­fen. Irgend­was muss an ihnen dran sein. Nur weiß man nicht so recht, was. Erst hat man gegen den Co-Gastgeber Ukrai­ne ver­lo­ren, dann gegen Eng­land ver­lo­ren, um dann am letz­ten Spiel­tag über­ra­schend 2:0 gegen Frank­reich zu gewin­nen. Reich­te halt lei­der trotz­dem nicht.

Ukraine

Schlie­ßen wir die­sen Rück­blicks­teil so, wie wir ihn ange­fan­gen haben: Mit einem Gast­ge­ber. Die Ukrai­ne konn­te zwar wenigs­tens ein­mal die hei­mi­schen Fans mit einem Sieg begeis­tern – gegen Schwe­den –, muss­te sich aber sowohl Frank­reich, als auch Eng­land geschla­gen geben. An Lei­den­schaft man­gel­te es den Gelb-Blauen nicht, am Kön­nen lei­der schon. So schied auch die Ukrai­ne schon nach der Vor­run­de aus dem Tur­nier aus.

Im nächs­ten Teil beschäf­ti­ge ich mich mit den Vier­tel­fi­nal­teil­neh­mern, die nicht wei­ter­ma­chen durften.

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