Da isser wieder, der Jahresendfragebogen, den auszufüllen ich in irgendwelchen AGB bei Start meines Blogs zugestimmt habe.
Letztes Jahr schrieb ich an dieser Stelle die einleitenden Worte:
2017 war ein Arbeitsjahr, in dem wenig nebendran Platz hatte. Auf der positiven Seite bedeutet das ein gut gehendes Unternehmen. Auf der negativen Seite heißt das aber auch, dass das Privatleben leidet. Ich will nicht jammern, sondern sehe das vergangene Jahr als den Anlauf für etwas, das langfristig die gewünschte Wirkung zeigt. Dennoch wird 2018 vermutlich noch nicht das Jahr werden, in dem ich aus meinem warmen Winterquartier die Arbeit unserer Angestellten überwache, während ich das nächste Mal den Fragebogen beantworte.
Und was soll ich sagen: Hier auf den Seychellen lebt es sich ganz angenehm. 2018 war noch arbeitsreicher als 2017.
Zugenommen oder abgenommen?
Ich habe mich schon lange nicht mehr gewogen, aber gefühlt ist mein Gewicht in einem stabilen Rahmen.
Haare länger oder kürzer?
Ebenfalls stabil.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Weiterhin keine Änderung in Sicht. Wobei ich schon manchmal merke, dass ich Dinge direkt vor meinen Augen nicht mehr scharf gestellt bekomme. Also eventuell etwas weitsichtiger. Ich muss nächstes Jahr sowieso mal zum Optiker.
Mehr Kohle oder weniger?
Schon ein bisschen mehr, aber auch nicht so viel, dass es wirklich erwähnenswert wäre.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr.
Mehr bewegt oder weniger?
Wenn es noch eines Beweises bedurfte, wie wenig Zeit ich 2018 hatte: Ich bin rund 25 Prozent weniger Strecke übers Feld gehüpft als im Vorjahr. Es ist nicht so schlimm wie im Bandscheibenjahr 2016, aber doch besorgniserregend. Das einzig Gute ist, dass ich eine wesentlich bessere durchschnittliche Pace über das Gesamtjahr erzielen konnte (ich sage aber nicht, welche ?).
Die harten Fakten: 40 Mal gelaufen (2017: 52 Mal), durchschnittlich 5,96 km (6,12 km), insgesamt 238,24 km (318,05 km).
Im Sommer hatte ich übrigens Laufjubiläum. Seit zehn Jahren treibe ich jetzt schon mehr oder weniger regelmäßig Sport und ich kann das jedem empfehlen, fünf Sterne. Das Aufraffen ist immer der schwierigste Teil, aber man fühlt sich danach super und muss nicht bei jedem Bissen über die Kalorien nachdenken, wird weniger krank und ist tendenziell ausgeglichener.
Der hirnrissigste Plan?
Eine Akademie aufbauen – ohne Marktrecherche, ohne auf die Bedürfnisse der potenziellen Teilnehmenden zu achten und mit viel, viel mehr Aufwand als es ein Testbetrieb erfordern würde.
Die gefährlichste Unternehmung?
Ich bin zu alt für gefährliche Unternehmungen.
Die teuerste Anschaffung?
Ein zu großen Teilen neu möbliertes Wohnzimmer. Statt Renovierung beste Ikea-Qualität.
Am meisten telefoniert mit …?
Allen. Es vergeht fast kein Tag mehr, an dem ich nicht mit Menschen telefonieren muss. Man sollte ja echt meinen, wir wären als Gesellschaft weiter. Immerhin haben schon fast alle verstanden, dass ich nicht kompatibel mit Sprachnachrichten bin, das Telefon des Whatsappers.
TV-Serie des Jahres?
Meine monatliche Medienkonsum-Auflistung habe ich ja nur wegen dieser Frage gestartet. Endlich kann ich vernünftig Auskunft geben. (Der Dezember ist noch nicht veröffentlicht, aber ja auch schon vorbei.)
Mr. Robot (Staffel 3), Star Trek: The Next Generation (Staffel 7), The Expanse (Staffel 1 und Staffel 3), Better Call Saul (Staffel 4) und The Haunting of Hill House (Staffel 1) haben von mir die höchste Bewertung bekommen. Jede für sich vollkommen verdient. Ich kann mich auch nicht entscheiden, welche die Serie des Jahres sein könnte.
Eine besondere Erwähnung geht an die TV-Sendung „Kulenkampffs Schuhe“. Streng genommen keine Serie, aber passt auch sonst nirgendwo rein.
Erkenntnis des Jahres?
Nicht neu, aber bestätigt worden: Man braucht ein Hobby.
Beste Idee/Entscheidung des Jahres?
Einen 3D-Drucker kaufen. Er wirkt Wunder für mein Seelenheil. (Ich bin ich gespannt, ob ich in zwölf Monaten immer noch so begeistert bin.)
Schlimmstes Ereignis?
Zum Glück wurde ich vor richtig schlimmen Ereignissen verschont.
Schönstes Ereignis?
Der laaange Sommer. Ich funktioniere ja erst ab 15 Grad so richtig. Es war die längste Periode meines Lebens, in der ich richtig funktionierte.
Stadt des Jahres?
Düsseldorf. Ja, ehrlich, sorry, aber ich war dort in den vergangenen zwölf Monaten zwei Mal etwas länger und beide Male hat es mir dort richtig gut gefallen. Ich glaube, ich habe die Stadt jahrelang unterschätzt.
Getränk des Jahres?
Rum.
Essen des Jahres?
Pizza und Burger. Es gibt Leute, die machen sich über meine beschränkte Gerichteauswahl lustig, aber ich sehe es pragmatisch: Man kann mich kulinarisch einfach zufriedenstellen.
Das beeindruckendste Buch?
Boah, was für ein mieses Lesejahr. (Ja, auch hier: zu wenig Zeit.) Nur 18 Bücher gelesen. Und wären nicht noch kurz vor Einsendeschluss Marc-Uwe Klings Känguru-Apokryphen [Amazon-Partnerlink] um die Ecke gekommen, es wäre nicht einmal ein Fünfsterneexemplar darunter gewesen. Zum Glück gibt es für 2019 schon eine Lese-Challenge.
Der ergreifendste Film?
Ich sehe ja nicht so viele Filme und bei den wenigen im Jahr 2018 war leider auch kein Fünfsternefilm dabei. Es gab drei Viersternefilme und ich picke davon jetzt mal Bohemian Rhapsody raus. Auch, weil ich ihn als einzigen im Kino gesehen habe, Queen-Fan bin und er tatsächlich noch ein wenig nachhallte, was aber auch mit der Sehsituation zusammenhängen kann.
Die beste Musik?
Ach, ja, auch an dieser Front habe ich nicht viel Neues gehört. Einen Titel greife ich mal raus, weil er über Umwege zu mir kam. Ich lag auf dem Sofa und las mit dem Handy das Internet leer, während die Angetraute Tatort schaute. Irgendwann lief im Hintergrund eine Musik, die mich aufmerksam machte. Ich schaltete schnell und shazamte den Titel. Er wird nicht mein allerliebster Lieblingstrack, er passt aber gut zum Jahr:
Das schönste Konzert?
Dank eines Kunden konnte ich 2018 einige Konzerte genießen. Da lohnt sich sogar die Wiedereinführung dieses Punktes im Rückblick. Das zweitbeste Konzert waren Die Fantastischen Vier. Das beste ganz klar Limp Bizkit.
An dieser Stelle muss ich aber auch meinem größten Versäumnis des Jahres Tribut zollen. Treueste Leserinnen wissen vielleicht noch, dass ich großer Fan von Garbage bin. Ich habe mir immer geschworen, auf ein Konzert zu gehen, wenn sie endlich mal in meine Nähe kommen. Die Chance war klein, aber vielleicht kämen sie ja noch einmal nach Europa. Und dann waren sie im September in Köln und ich habe es erst Wochen später erfahren. Ich hätte fast geheult.
Wort des Jahres?
Aber.
Die meiste Zeit verbracht mit …?
Aziza, vermute ich.
Die schönste Zeit verbracht mit …?
Meinen 3D-Drucker. ?
Verliebt?
?
Vorherrschendes Gefühl 2018?
Zu viel von vielem. Zu wenig von anderem.
2018 zum ersten Mal getan?
Ein Auto geleast.
2018 nach langer Zeit wieder getan?
Meinen Club gefeiert.
Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Nur zwei: Zu viel Stress und jedes Ärgernis.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Ach, nichts. Ich will nicht überzeugen, ich überzeuge. Harr, harr.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Michael, der mich vom 3D-Druck endgültig begeistert hat. Der Club, der dank meiner kräftigen Twitter-Mithilfe endlich wieder aufgestiegen ist.
2018 war mit einem Wort …?
Abwechslungsreich.