Bayern München 2:0 1. FC Nürnberg
1:0 Ribery (69., Lahm)
2:0 Robben (78., Lahm)
62 Minuten. 62 Minuten hatten die Nürnberger das Spiel zwar nicht im Griff, aber unter Kontrolle. Auch wenn alle statistischen Werte mit einem deutlichen bairischen Dialekt sprachen, den Münchenern nutzen über 80 Prozent Ballbesitz und derlei Werte wenig, denn sie kamen kaum zum Zug. Der Club igelte sich hinten ein, nicht aber, ohne Vorstöße Richtung Manuel Neuer zu unternehmen. Fast leichtfertig vergab man eine um die andere Chance. Die größte hatte zweifelsohne Ginczek schon nach 15 Minuten, als sein Schuss an der Latte landete. Es schien alles möglich, erst recht nachdem Schäfer ein seltenes Wunder gelang: Er hielt einen Elfmeter. Ein lächerlicher, unberechtiger Elfmeter, es war ausgleichende Gerechtigkeit. Aber dass gegen den Club unberechtigte Elfer gepfiffen werden, ist ja nichts Neues; nur, dass Schäfer sie hält.
62 Minuten also. 62 Minuten hielten wir das 0:0 und mussten uns vorwerfen lassen, nicht mehr gegen diese zahnlose Bayern-Mannschaft herauszuholen. Und dann brachte Pep Guardiola Thomas Müller. Es war krass zu beobachten, wie sich das Spiel innerhalb weniger Minuten änderte. Auf einmal prasselten die Bälle nur so auf Schäfer ein, er zeigte wie immer eine Glanztat nach der anderen, aber irgendwann schaffte es dann halt Ribéry, den Ball über die Linie zu bringen. Als dann auch noch zehn Minuten später Robben die halbe Hintermannschaft stehen ließ und uns damit zeigte, wer in der Arena das Sagen hat, war es vorbei.
Der Club hat – wie in den vergangenen Spielen schon – sehr viel Moral und Potenzial gezeigt. Ginczek ist der Knaller schlechthin, auch im übertragenen Sinn. Für die Bayern hat’s zwar nicht gereicht, aber wenn die Mannschaft es schafft, diesen Willen und dieses manchmal aufblitzende Können mit in die nächsten Spiele zu nehmen, dann wird vielleicht alles noch gut. Momentan würde ich weder von einem guten, noch von einem vermurksten Saisonstart sprechen. Es sieht aber nicht danach aus, als würde der Club schon in dieser Saison den nächsten Schritt gehen.
PS: Ich musste sehr lachen, als auf Twitter mit fortschreitender Spieldauer tatsächlich und vollen Ernstes immer mehr Bayern- (nennen wir sie) -Fans den Rausschmiss von Pep Guardiola forderten.
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